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Politik: 2. Ein Wohltäter für speziell Benachteiligte

Er war ein außergewöhnlich umfassend gebildeter Mann. Als Jüngling hatte er an der Universität seiner Geburtsstadt, die man auch die Luther-Stadt nennt, zu studieren begonnen und sämtliche Fächer belegt, die sich ihm boten.

Er war ein außergewöhnlich umfassend gebildeter Mann. Als Jüngling hatte er an der Universität seiner Geburtsstadt, die man auch die Luther-Stadt nennt, zu studieren begonnen und sämtliche Fächer belegt, die sich ihm boten. Geografie war sein Lieblingsfach. Als 25-Jähriger ging er nach Berlin, wo er an einem renommierten Gymnasium, an dem Schinkel zehn Jahre vorher Schüler gewesen war, für eine Weile ein Lehramt innehatte.

Später veröffentlichte er viele geografische und wissenschaftliche Arbeiten, verfasste anti-französische Pamphlete nach dem Einmarsch Napoleons durchs Brandenburger Tor. Das alles machte ihn sehr bekannt. Wirklich berühmt aber wurde er durch ganz etwas anderes: Ihn schmerzte es zu sehen, wie Menschen, die an einer angeborenen oder später aufgetretenen speziellen Behinderung litten, dem Hohn und Spott ausgesetzt waren. Er wurde Leiter eines Instituts für diese Menschen, das auf Anordnung des Königs ins Leben gerufen worden war. Über 40 Jahre seines Lebens widmete er sich diesen Benachteiligten, unterrichtete sie, unterstüzt von seiner Frau, in allen nur möglichen Fächern. Welch Ironie des Schicksals: Er selbst litt im Alter unter der gleichen Behinderung wie seine Zöglinge. Er starb mit 75 Jahren.

Auflösung

Johann August Zeune (1778 - 1853), Blinden-Lehrer und Geograf. Geboren in Wittenberg, 1803 bis 1805 Lehrer am "Grauen Kloster" in Berlin. Durch die Cabinetsorder von König Friedrich Wilhelm III wurde 1806 die Gründung einer "Preußisch-Königlichen Blindenanstalt" in Berlin veranlasst. Zeune wurde deren erster Direktor. Das Amt übte er bis zu seiner Pensionierung aus. Er starb in Berlin. ()

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