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Politik: 3. Eine scharfe Kritikerin der High Society

Sie wurde geboren, als ihr Land in einen Krieg verwickelt war: Ihre Familie war seit Generationen reich, angesehen und hatte einen "alten Namen". Als sie vier Jahre alt war, nahmen ihre Eltern sie auf eine sehr lange Europa-Reise mit.

Sie wurde geboren, als ihr Land in einen Krieg verwickelt war: Ihre Familie war seit Generationen reich, angesehen und hatte einen "alten Namen". Als sie vier Jahre alt war, nahmen ihre Eltern sie auf eine sehr lange Europa-Reise mit. Schon als Kind dachte sie sich Geschichten aus, die sie aufschrieb. Als sie in ihre große Heimatstadt zurückkehrte, fiel es ihr schwer, sich den Konventionen ihrer Gesellschaftsschicht unterzuordnen. Sie galt als intellektuell, wodurch auch zwei Verlobungen in die Brüche gingen.

Als sie 23 Jahre alt war, drängte ihre Mutter sie in eine Ehe, die zwar standesgemäß, aber in jeder Beziehung unbefriedigend war. Sie schrieb nun unter dem Namen ihres Ehemannes. Als sie fast dreißig Jahre alt war, wurde die erste Novelle von ihr veröffentlicht. Es folgten Romane, die sich hauptsächlich und sehr kritisch mit den Kreisen befasste, aus denen sie selbst stammte. Dank ihres Vermögens lebte sie luxuriös im eigenen Land und mehrere Monate im Jahr in Europa. Das Wichtigste aber war ihr der enge und anregende Kontakt mit Schriftstellern, darunter einige Berühmtheiten, denen sie, was ihre schriftstellerische Arbeit betraf, viel verdankte. In den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts siedelte sie ganz nach Europa über, wo sie kurz vor Ausbruch eines weiteren Krieges 75-jährig starb.

Auflösung

Edith Wharton (1862 - 1937), amerikanische Schriftstellerin. Geboren als Edith Newbold Jones in New York gehörte sie einer der alten, reichen Ostküsten-Familien an. 1885 heiratete sie den zwölf Jahre älteren Bankier Edward Wharton. Die Ehe zerbrach langsam. Schon bald lebte sie alleine in Paris. Ihre eigene Geschichte weckte in ihr die Lust am Schreiben. Ihre zentralen Themen waren "soziale Konflikte", "unterdrückte Sexualität", "veraltete gesellschaftliche Strukturen" und der Stand der "Neureichen". Zu ihren Freunden zählten Henry James, Walter Berry und Bernard Berenson. Sie besaß zwei Häuser in Frankreich. Dort lebte sie ab 1907 ständig. Zu ihren bekanntesten Werken gehört der 1920 erschienene Roman "Zeit der Unschuld". Sie starb in Saint Brice-sous-Foret. ()

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