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Politik: „35 Stunden sind gefährdet“

IG Metall fürchtet um Regelarbeitszeit / Streikschlappe analysiert

Berlin (alf). Die IG Metall befürchtet längere Arbeitszeiten in Westdeutschland. „Es wird künftig verstärkt Angriffe auf die 35 Stunden-Woche im Westen geben“, heißt es in einem Papier, in dem die Niederlage im Arbeitskampf um die 35-Stunden-Woche im Osten analysiert wird. Darin werden ferner Zweifel geäußert , „ob das Ziel, die 35-Stunden-Woche zum generellen arbeitszeitpolitischen Standard zu machen, bei realistischer Betrachtung in absehbarer Zeit erreicht werden kann“. Als Ursache für die Niederlage werden unter anderem die anti-gewerkschaftliche Stimmung im Lande und Streitereien innerhalb der IG Metall genannt. „Ablauf und öffentliche Darstellung des Scheiterns des Arbeitskampfes haben die Gefahr einer IG-Metall-internen Ost-West-Spaltung verstärkt“, heißt es in dem Bericht, der vom designierten ersten Vorsitzenden der Gewerkschaft, Jürgen Peters, verantwortet wird. Die Tarifbewegung zur Angleichung der Arbeitszeit Ost sei „nie wirklich im Westen angekommen“. Deshalb habe die IG Metall auch keine „geschlossen solidarische Durchsetzungsstrategie realisieren“ können. Und auch im Osten sei die Forderung nach einer stufenweisen Arbeitszeitverkürzung „nicht über die unmittelbar am Streik beteiligten Belegschaften hinaus positiv aufgenommen worden“.

Der „Bericht über die Tarifbewegung zur Angleichung der Arbeitszeit“ wird am kommenden Wochenende auf dem Gewerkschaftstag in Frankfurt (Main) diskutiert. Dort wird auch ein neuer Vorstand gewählt.

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