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Neue Welle der Gewalt im Irak.

© Emad Matti/AP/dapd

Update

38 Tote, Hunderte Verletzte: Al Qaida bekennt sich zu Anschlagsserie im Irak

Mit einer Serie aus Anschlägen will das Terrornetzwerk Al Qaida offenbar zeigen, wie schlecht es vor dem Treffen der Arabischen Liga um die Sicherheitsvorkehrungen im Irak bestellt ist. 48 Menschen kamen dabei ums Leben.

Die Gruppe Islamischer Staat des Iraks erklärte in einem am Mittwoch im Internet veröffentlichten Bekennerschreiben, sie habe mit den Taten zeigen wollen, wie schlecht die Sicherheitsvorkehrungen der irakischen Regierung vor dem Treffen der Arabischen Liga in Bagdad in der kommenden Woche seien. Bei den Bombenanschlägen und Schießereien waren am Dienstag in acht Städten im ganzen Land mindestens 46 Menschen getötet und mehr als 200 verletzt worden.

Ziel der Anschläge waren Sicherheitskräfte und Schiiten, wie die Behörden mitteilten. Der schwerste Anschlag ereignete sich in der schiitischen Pilgerstadt Kerbela, etwa 80 Kilometer südlich von Bagdad. Dort wurden bei Explosionen zweier Autobomben in einem belebten Einkaufsviertel mindestens 13 Menschen getötet und 50 weitere verletzt, sagte ein Mitglied des Provinzrates, Hussein Schadhan al Abudi. Er machte die Al-Kaida für die Anschläge verantwortlich. Ziel der Attentäter sei es, kurz vor dem Treffen der Arabischen Liga in der kommenden Woche das Vertrauen der Menschen in die Regierung zu erschüttern.

Auch in den südlich gelegenen Städten Latifijah und Hilla wurden Anschläge verübt. In Mahmuddija südlich der Hauptstadt explodierte eine Bombe am Straßenrand in einem Geschäftsviertel. Im nördlichen Kirkuk explodierte eine Autobombe vor dem Polizeihauptquartier. In der Hauptstadt Bagdad entkam der Vorsitzende des Provinzrates nur knapp der Explosion einer Sprengfalle, während Polizisten und Passanten getötet wurden. Auch in der westlich gelegenen Provinz Anbar kam es zu drei weiteren Angriffen auf Polizisten und Regierungsvertreter.

Das Treffen der Arabischen Liga war zunächst für das vergangene Jahr angesetzt worden, jedoch wegen Bedenken über die Sicherheitslage im Irak verschoben worden. Die Behörden waren davon ausgegangen, dass es zu Angriffen kommen würde. Mit weiteren Anschlägen wird gerechnet. Die Regierung des irakischen Ministerpräsidenten Nuri al-Malik hat nach lokalen Medienberichten rund 450 Millionen Dollar in die Vorbereitung des Treffens sowie Sicherheits- und Infrastrukturmaßnahmen investiert. (dapd/dpa)

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