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Politik: 40 Millionen weltweit mit Aids infiziert

Genf - Trotz globaler Investitionen in Höhe von mehreren Milliarden Dollar jährlich, hat die Zahl der Aidsopfer einen historischen Höchststand erreicht. Die Weltgesundheitsorganisation und die Anti-Aids-Agentur der UN, UNAids, schätzen laut ihrem am Montag veröffentlichten Bericht über die Epidemie, dass 2005 rund 40,3 Millionen Menschen das HI-Virus in sich tragen.

Genf - Trotz globaler Investitionen in Höhe von mehreren Milliarden Dollar jährlich, hat die Zahl der Aidsopfer einen historischen Höchststand erreicht. Die Weltgesundheitsorganisation und die Anti-Aids-Agentur der UN, UNAids, schätzen laut ihrem am Montag veröffentlichten Bericht über die Epidemie, dass 2005 rund 40,3 Millionen Menschen das HI-Virus in sich tragen. Die Zahl der Infizierten könnte aber auch mehr als 45 Millionen Personen betragen. Niemals zuvor waren den Experten zufolge so viele Menschen vom Aidstod bedroht.

Laut dem Report lebten 2003 schätzungsweise rund 37,5 Millionen Menschen mit der Krankheit. Die dramatisch steigenden Zahlen spiegeln den hoffnungslos erscheinenden Kampf gegen die 1981 entdeckte Seuche wider. Im Jahr 2005 steckten sich fast fünf Millionen Menschen neu mit dem Virus an; rund 3,1 Millionen Menschen starben an Aids. Somit haben sich laut UNAids auch die Zahlen der Neuinfektionen und der Todesfälle weiter erhöht. Die Experten warnen, dass ohne massiven internationalen Ressourceneinsatz die Zahl der Todesfälle weiter massiv ansteigen könnte.

Im Jahr 2004 standen weltweit rund 6,1 Milliarden US-Dollar für Prävention, Behandlungen und Betreuung bereit. UNAids und andere nationale und internationale Institutionen brauchen global für Anti-Aids-Projekte in den Jahren 2006 bis 2008 eine Summe von rund 55 Milliarden US-Dollar – nach Angaben der UN-Agentur besteht aber immer noch eine erhebliche Finanzierungslücke.

Ziel der Anstrengungen ist es, dass jeder Erkrankte eine lebensverlängernde Anti-Aids-Behandlung in Anspruch nehmen kann. In den industrialisierten Staaten werden mehr und mehr Aidspatienten mit antiretroviraler Therapie (ARV) versorgt. Diese Behandlung stärkt das Immunsystem und verhindert so eine rasche Ausbreitung des HI-Virus im Körper.

Die meisten Patienten in armen Ländern hingegen sind von dieser Therapie ausgeschlossen. In Afrika hat nach optimistischen Schätzungen nur einer von zehn Bedürftigen Zugang zur ARV-Therapie. In Deutschland hat sich laut bereits früher veröffentlichten Studien die Zahl der Neuinfizierten fast verdoppelt: Von 1425 Fällen im Jahr 2001 auf 2058 Fälle im Jahr 2004.

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Jan Dirk Herbermann

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