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Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke ist Koordinator für die deutsch-polnische zwischengesellschaftliche und grenznahe Zusammenarbeit

© dpa

80 Jahre nach dem Überfall auf Polen: Woidke stellt intensiveren Jugendaustausch in Aussicht

Als Deutschlands Polen-Beauftragter setzt sich Dietmar Woidke für mehr Jugendaustausch ein. 80 Jahre nach dem Überfall auf Polen ein Zeichen des Friedens.

Der deutsch-polnische Jugendaustausch sollte deutlich intensiviert und finanziell besser ausgestattet werden. Diese Erwartung hat der brandenburgische Ministerpräsident Dietmar Woidke am Freitagabend bei einer Konferenz in Berlin anlässlich des 80. Jahrestages des deutschen Überfalls auf Polen ausgesprochen.

Die stellvertretende polnische Ministerin für Kultur und nationales Erbe, Magdalena Gawin, unterstützte diese Forderung nachdrücklich. Die Welt sei für Polen nach dem 1. September 1939 eine andere geworden, für viele polnische Familien habe mit diesem Tag sogar das Ende der Welt begonnen. Gawin bedauerte die mangelnden Kenntnisse in Deutschland über die Folgen der, wie Woidke sie nannte, barbarischen Kriegführung der Deutschen, der sechs Millionen Polen zum Opfer gefallen waren.

Woidke, der auch Koordinator für die deutsch-polnische zwischengesellschaftliche und grenznahe Zusammenarbeit ist, setzte sich dafür ein, in den Mittelpunkt des deutschen Gedenkens an den Krieg und den Nationalsozialismus nicht mehr nur den 8. Mai 1945, den Tag der deutschen Kapitulation zu stellen.

Im kollektiven Gedächtnis des polnischen Volkes habe sich der 1. September 1939 als Beginn der Katastrophe eingegraben, und auch Deutschland solle diesen Tag gemeinsam mit Polen als Mahn- und Gedenktag begehen, denn der Überfall auf Polen markiere den Zeitpunkt, mit dem Weltkrieg und Völkermord begannen.

Er forderte einen zentralen Ort des Gedenkens und Lernens. Magdalena Gawin griff diesen Gedanken auf, als sie sagte, es sei schwer, die Gefühle der Nachbarn zu verstehen, wenn man von ihnen nichts wüsste.

Für Dietmar Woidke ist das deutsch-französische Jugendwerk und der Austausch mit dem westlichen Nachbarn Deutschlands ein Vorbild für das, was im deutsch-polnischen Miteinander erreicht werden müsse. Dies gelte auch für die deutlich bessere Ausstattung. Der Frieden zwischen den Völkern sei das allerhöchste Gut.

Träger der Tagung in der Vertretung des Landes Brandenburg in Berlin waren gemeinsam die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, das Institut für Zeitgeschichte, Berlin und München, das Auswärtige Amt und das Land Brandenburg.

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