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Politik: Abgeschobener Roma begeht Selbstmord

Mainz/Bukarest - Ein staatenloser Roma hat sich am Samstag im Transitbereich des Bukarester Flughafens mit einem Drahtseil erhängt. Der 57-jährige Marin Mogos war im März 2002 zusammen mit seiner Frau und seinen drei Kindern aus Deutschland abgeschoben worden.

Mainz/Bukarest - Ein staatenloser Roma hat sich am Samstag im Transitbereich des Bukarester Flughafens mit einem Drahtseil erhängt. Der 57-jährige Marin Mogos war im März 2002 zusammen mit seiner Frau und seinen drei Kindern aus Deutschland abgeschoben worden. Die Familie war 1990 aus Rumänien geflohen, die rumänische Staatsbürgerschaft hatte sie zwei Jahre später abgelegt. Zwölf Jahre lang lebte die damit staatenlose Familie in Mainz. Ein Asylantrag scheiterte, die Klage gegen die Ablehnung hielten sie aber nicht aufrecht, nachdem ihnen ein Aufenthaltsrecht zugesichert wurde. Die Duldung der Familie wurde schließlich beendet, als sich Rumänien im Rahmen eines deutsch-rumänischen Abkommens verpflichtete, auch Staatenlose rumänischer Herkunft zurückzunehmen. Gegen ihren Willen wurde die Familie nach Rumänien geflogen. Am Flughafen in Bukarest weigerte sie sich jedoch, rumänischen Boden zu betreten. Fünf Jahre lang lebte die fünfköpfige Familie unter schwierigen Bedingungen in einem Raum im Transitbereich des Flughafens. Hilfe erhielt sie von ihren zwei erwachsenen Kindern, die noch im Raum Mainz leben. Klagen, die die Familie vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg führten, blieben erfolglos.Die genauen Umstände des Selbstmords sollen in Bukarest nun durch eine Untersuchung aufgeklärt werden. mmr

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