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Politik: Abgeschreckt

Fußballfans haben sich an vieles in Stadien gewöhnt: Polizisten mit Schäferhunden, manchmal Wasserwerfer, die an Bahnhöfen zur Abschreckung stehen. Wenn zur Fußball-WM 2006 nun auch Soldaten der Bundeswehr präsent sein würden, „wäre dies ein Schlag ins Gesicht des WM-Slogans ,Die Welt zu Gast bei Freunden’“, sagt Deutschlands führender Fanforscher Gunter A.

Fußballfans haben sich an vieles in Stadien gewöhnt: Polizisten mit Schäferhunden, manchmal Wasserwerfer, die an Bahnhöfen zur Abschreckung stehen. Wenn zur Fußball-WM 2006 nun auch Soldaten der Bundeswehr präsent sein würden, „wäre dies ein Schlag ins Gesicht des WM-Slogans ,Die Welt zu Gast bei Freunden’“, sagt Deutschlands führender Fanforscher Gunter A. Pilz von der Universität Hannover. „Ich halte nichts von dieser Hysterie .“ Es würden „ Horroszenarien “ gemalt, „mit denen wir ein Klima der Angst in den Stadien produzieren – und keines der Fröhlichkeit“, sagt Pilz. Mehr als drei Millionen Menschen werden im kommenden Sommer die Fußball-WM besuchen. „Wir dürfen nicht hinter jedem Fan einen Terroristen oder Hooligan vermuten“, warnt Pilz, der seit Jahrzehnten in der Szene der Hooligans forscht. Natürlich müssten die gestiegenen Sicherheitsanforderungen bedacht werden, doch seien die Stadien bereits jetzt sehr gut gesichert , „allein durch all die Kameras“. Ein Soldat auf der

Tribüne oder auf dem

Stadionvorplatz könne nicht viel mehr sehen. Gegen gewaltbereite Fußballfans würden Soldaten auch nicht viel ausrichten können. „Hooligans schreckt das nicht. Die Bundeswehr hat im Kampf gegen Hooligans nichts zu suchen, das ist die Aufgabe der Spezialeinheiten der Polizei. Und die sind dafür gut gerüstet.“ AG

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