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Abrüstung: Nordkorea legt Atomanlagen still

Pjöngjang lässt Taten folgen: Nach dem Durchbruch im Atomstreit hat Nordkorea in Zusammenarbeit mit US-Experten damit begonnen, die Anlagen im Nuklearkomplex Yongbyon unbrauchbar zu machen.

Die Experten seien vor Ort und die Arbeit zur Stilllegung der Anlagen dauere an, sagte US-Außenamtssprecher Tom Casey am Montagabend in Washington, ohne Details zu nennen. Es sei ein "erster positiver Schritt in diesem Prozess" unternommen worden.

Das Expertenteam sei seit dem Wochenende in Yongbyon und werde bleiben, "bis die drei wichtigsten Anlagen dort - das sind ein Reaktor, die Wiederaufarbeitungsanlage sowie die Brennstofffabrik - untauglich gemacht sind". "Wir erwarten, dass der Prozess bis Jahresende abgeschlossen sein wird", sagte Casey. Die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap berichtete unter Berufung auf Regierungsbeamte, der Delegationsleiter des US-Teams, Sung Kim, werde noch im Verlauf des Tages in Seoul erwartet, um Südkorea von den Arbeiten in Yongbyon zu unterrichten und die nächsten Schritte im Abrüstungsprozess Nordkoreas zu erörtern.

Nordkorea winken Wirtschaftshilfen

Nordkorea hatte Anfang Oktober im Rahmen der Sechs-Länder-Gespräche über ein Ende seines Atomwaffenprogramms zugesichert, bis spätestens Ende 2007 die kerntechnischen Anlagen untauglich zu machen. Die Einrichtungen sollen später zerlegt werden. Auch will Pjöngjang bis Ende dieses Jahres sein gesamtes Nuklearprogramm offenlegen. Im Gegenzug winken dem verarmten Staat umfangreiche Wirtschaftshilfen und Energielieferungen im Wert von mehreren hundert Millionen Dollar.

Aus dem einzigen in Nordkorea betriebenen Reaktor in Yongbyon, der im Juli heruntergefahren wurde, kam der Stoff, den das kommunistische Regime für seinen ersten Atomwaffentest im Oktober 2006 benötigte. Am Wochenende sagte der US-Unterhändler für die Sechser-Gespräche, Christopher Hill, die USA erwarteten Anfang des nächsten Jahres, die Nuklearanlagen sowie das waffentaugliche Plutonium in Nordkoreas Händen "endgültig und unumkehrbar" zu beseitigen. An den Sechser-Gesprächen sind neben den beiden koreanischen Staaten die USA, China, Japan und Russland beteiligt. (mit dpa)

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