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© Mike Wolff

Abschied steht an: Botschafter auf Abruf

US-Botschafter William R. Timken verlässt einen Monat nach der Wahl Berlin. Zum Abschied gibt's Lob auf gute Wirtschaftskontakte.

Mit der Ära George W. Bush nähert sich auch die Amtszeit von US-Botschafter William R. Timken jr. ihrem Ende. Wie traditionell üblich, wird der Vertreter der Vereinigten Staaten in Deutschland wenige Wochen nach dem Wahltag in die USA zurückkehren und den Weg für seinen Nachfolger frei machen – egal, wer die Wahl gewinnt. Der Nachfolger wird nach der Vereidigung des neuen Präsidenten Anfang 2009 ernannt.

Timken, so teilte die Botschaft mit, wird Berlin am 5. Dezember verlassen und mit seiner Frau Sue in seinen Heimatstaat Ohio zurückfliegen – unter anderem, um die Weihnachtszeit im Kreise der Familie zu verbringen.

Bis zu seiner Abreise wird sich der Botschafter vor allem einem Thema widmen, das ihm nach Auskunft eines Botschaftssprechers besonders wichtig ist: den wirtschaftlichen Beziehungen zwischen deutschen und amerikanischen Firmen. So will Timken in einer Vortragsreise und einer neuen Broschüre darauf hinweisen, dass sich die wirtschaftlichen Beziehungen „trotz des Auf und Ab“ im deutsch-amerikanischen Verhältnis gut entwickelt hätten.

Mit seinem unkonventionellen, manche diplomatische Gepflogenheit ignorierenden Stil hat sich Timken in den vergangenen drei Jahren nicht nur Freunde gemacht. Gerade zu Beginn seiner Amtszeit gab es viel Kritik daran, dass der bis dahin weder mit der Welt der Diplomatie noch mit der Bundesrepublik vertraute Stahl- und Kugellager-Unternehmer Timken von George W. Bush als Belohnung für seine großzügige finanzielle Unterstützung im Wahlkampf mit dem Posten in Deutschland bedacht wurde.

Andererseits bekamen Timken und seine Frau im Laufe ihrer Berliner Jahre viele positive Rückmeldungen, etwa für ihren persönlichen Einsatz für Kinder und Jugendliche aus sozial schlechter gestellten Familien. So initiierten sie ein Austauschprogramm für Hauptschüler mit Migrationshintergrund.

Der Nachfolger Timkens wird vom nächsten US-Präsidenten nominiert, sobald dieser am 20. Januar vereidigt ist. Bis dahin wird die Botschaft geführt vom zweiten Mann der Botschaft, dem Gesandten John M. Koenig. lvt

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