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Südkoreas Präsident Moon Jae In und seine Frau Kim Jung Sook.

© AFP/Yonhap

Absolute Mehrheit für Präsident Moon: Regierungspartei siegt bei Parlamentswahl in Südkorea

Trotz Skandalen um Machtmissbrauch siegt Südkoreas Präsident Moon bei der Parlamentswahl deutlich. Das verdankt er der erfolgreichen Eindämmung des Coronavirus.

In Südkorea hat die linksgerichtete Regierungspartei von Präsident Moon Jae In bei der Parlamentswahl einen haushohen Sieg eingefahren und die absolute Mehrheit erobert. Am Donnerstag von den Behörden veröffentlichte Teilergebnisse ergaben, dass die Demokratische Partei mindestens 163 der 300 Sitze im Parlament in Seoul eroberte.

Zusammen mit ihrer Schwesterpartei dürfte sie am Ende auf 180 Sitze kommen und somit über eine komfortable Regierungsmehrheit verfügen. Bisher war Moons Demokratische Partei zwar stärkste Kraft im Parlament, hatte aber nicht die absolute Mehrheit.

Noch vor wenigen Monaten stand Staatschef Moon massiv in der Kritik, wegen geringen Wirtschaftswachstums, Skandalen um Machtmissbrauch sowie seiner gemäßigten Haltung im Konflikt mit dem Nachbarn Nordkorea. Doch die erfolgreiche Eindämmung der Corona-Krise in Südkorea verschaffte Moon erheblichen Aufwind; laut einer Gallup-Umfrage kam er vergangene Woche auf Zustimmungswerte von 57 Prozent - 16 Prozentpunkte mehr als im Januar.

Die Südkoreaner wählten am Mittwoch unter massiven Sicherheitsvorkehrungen. Knapp 44 Millionen Wähler waren zur Parlamentswahl aufgerufen. Die Wahlbeteiligung war mit 66,2 Prozent so hoch wie seit dem Jahr 1992 nicht mehr. Die Behörden hatten die Wähler aufgerufen, neben Atemschutzmasken auch Gummihandschuhe zu tragen sowie mindestens einen Meter Abstand zu anderen Wählern zu halten.

Fiebermessen im Wahllokal

Für die Wähler galt Mundschutzpflicht, vor allen Wahllokalen gab es Fiebermessungen. Bei erhöhter Temperatur wurden die Wähler zu speziellen Kabinen gebracht, die danach desinfiziert wurden. Unter Quarantäne stehende Wähler durften unmittelbar nach der offiziellen Schließung der Wahllokale in speziellen Wahlkabinen wählen.

Südkorea war als eines der ersten Länder von der Corona-Pandemie betroffen, zeitweise gab es in dem Land die meisten Infektionen nach China. Inzwischen ist das Virus in dem Land dank umfangreicher Tests und des konsequenten Aufspürens und Isolierens von Kontaktpersonen deutlich eingedämmt.

Seit knapp einer Woche wurden in Südkorea täglich nie mehr als 40 Neuinfektionen mit dem Erreger Sars-Cov-2 gemeldet. Insgesamt wurden in Südkorea bislang knapp 11.000 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet, 225 Menschen starben. (AFP)

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