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Twitter geht gegen Fake-News vor.

© Olivier DOULIERY / AFP

Accounts verbreiteten Fake-News: Twitter sperrt mehr als 170.000 chinesische Propaganda-Konten

Der Kurznachrichtendienst geht gegen Fake-News vor. Tausende chinesische, türkische und russische Konten wurden gesperrt.

Twitter hat nach eigenen Angaben mehr als 170.000 Konten entfernt, die in betrügerischer Weise Nachrichten im Interesse der chinesischen Regierung verbreitet haben - auch über das Coronavirus. Dabei sei ein Kernnetzwerk mit 23.750 hochaktiven Konten gesperrt worden, sowie etwa 150.000 Konten, die offenbar den Inhalt der Kernkonten verstärken sollten, teilte das US-Kurznachrichtenportal am Donnerstag mit.

Dabei sei es auch um Berichte über die Proteste der Demokratiebewegung in der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong gegangenen. Es habe Verbindungen zu einem vom chinesischen Staat unterstützten Konten-Netzwerk gegeben, das im vergangenen Jahr von Twitter, Facebook und der Google-Videoplattform YouTube aufgelöst worden sei und irreführende Nachrichten über die politische Entwicklung in Hongkong verbreitet habe.

[Mehr zum Thema: EU-Kommission: Twitter und Facebook sollen ihre Bemühungen transparenter machen]

Auch manipulative Inhalte über die Corona-Pandemie sowie über Taiwan, dessen Vereinigung mit der Volksrepublik erklärtes Ziel der Pekinger Führung ist, seien verbreitet worden. Während die Nutzung von Twitter den chinesischen Bürgern verboten sei, verwende die Kommunistische Partei den auf Dienst gern, "um international Propaganda und Desinformation zu streuen", erklärte der Aspi-Cyberexperte Fergus Hanson.

Twitter löschte nach eigenen Angaben auch 7340 Konten, in denen die türkische Regierung mit manipulativen Botschaften unterstützt worden sein soll. Auch 1152 Konten einer russischen Gruppe mit von dem US-Unternehmen als Propaganda eingestuften Material wurden entfernt.

Twitter versucht schon länger, Nutzerkonten - insbesondere gefälschte und von Bots gesteuerte Profile - auszumisten, die Propaganda, Hetze oder Spam verbreiten. Zuletzt geriet Twitter dabei auch mit US-Präsident Donald Trump aneinander, der die Plattform als wichtigen Kommunikationskanal nutzt. Twitter unterzog einen Tweet von Trump einem Faktencheck und zog damit dessen Zorn auf sich. Die Sperrung eines Wahlkampfvideos sorgte danach für weiteren Ärger. (Reuters/AFP/dpa)

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