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Ägypten: Gruppe von gestrandeten Palästinensern wieder in Gaza

Nach israelischen Angaben sind 101 Palästinenser zurück in den Gaza-Streifen transportiert worden, vor dessen Toren sie seit über sechs Wochen ausgeharrt hatten. Der Grenzübergang bei Rafah war nach der Machtübernahme der Hamas geschlossen worden.

Eine erste Gruppe von insgesamt mehreren Tausend seit über sechs Wochen an der Grenze zwischen Ägypten und dem Gazastreifen festsitzenden Palästinensern ist über Israel in ihre Heimat zurückgekehrt. Nach offiziellen israelischen Angaben reisten 101 Palästinenser über den Erez-Kontrollpunkt in den Gazastreifen ein. In den kommenden Tagen sollen insgesamt 627 Palästinenser heimgebracht werden. Etwa 6000 Palästinensern, von denen viele für eine medizinische Behandlung nach Ägypten gereist waren, war die Rückkehr bislang nicht möglich, da die ägyptischen Behörden nach der Machtübernahme der radikal-islamischen Hamas im Gazastreifen den einzigen Grenzübergang bei Rafah geschlossen hatten.

Die israelischen Behörden bezeichneten den Transport der ersten 627 Palästinenser, die mit Bussen in ihre Heimat gebracht werden, als einen Testlauf. Auf Grundlage der dabei gewonnenen Erfahrungen sollten Möglichkeiten für die übrigen an der ägyptischen Grenze Gestrandeten erörtert werden, hieß es.

Hamas lehnt Rücktransport ab

Die Hamas hatte den Rücktransport der Palästinenser über israelisches Gebiet bereits im Vorfeld abgelehnt. "Unsere Leute werden dadurch der israelischen Gefahr ausgesetzt", erklärte ihr Sprecher Sami Abu Suhri. Viele Palästinenser, die der Hamas angehören oder denen von israelischer Seite Verbindungen zu extremistischen Organisationen vorgeworfen werden, dürften ohnehin kaum von einer Reisemöglichkeit über israelisches Territorium Gebrauch machen, hieß von palästinensischer Seite.

Noch vor Beginn des ersten Transportes hatten militante Anhänger des islamischen Dschihad vom Gazastreifen aus erneut grenznahe israelische Städte mit Raketen beschossen. Nach Angagen von Beobachtern wollten sie damit möglicherweise die sich abzeichnende Lösung sabotieren.

Hisbollah: Israel muss Anhänger freilassen, um Soldaten zurückzubekommen

Unterdessen kündigte die radikal-islamische Hisbollah im Libanon am Wochenende an, die beiden vor mehr als einem Jahr verschleppten israelischen Soldaten nur im Tausch gegen in Israel inhaftierte Anhänger freizulassen. Ohne "indirekte Verhandlungen" zur Sicherung eines solchen Austausches werde es keine Freilassung der Soldaten geben, sagte Hisbollah-Chef Scheich Hassan Nasrallah in einer Grußbotschaft an rund 2000 Anhänger im südlibanesischen Bint Dschbeil. Derzeit sollen sich sechs Libanesen in israelischer Haft befinden.

Kämpfer der schiitischen Hisbollah hatten die zwei israelischen Soldaten am 12. Juli vergangenen Jahres in den Libanon verschleppt. Israel war daraufhin in Teile des Südlibanons einmarschiert. Während des 33 Tage dauernden Krieges wurden auch Ziele in den schiitischen Stadtteilen Beiruts sowie die gesamte Infrastruktur des Landes bombardiert und weitgehend zerstört. Die Hisbollah beschoss ihrerseits den Norden Israels mit Raketen. (mit dpa)

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