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Ägypten: Zehn Verdächtige festgenommen

Nach den blutigen Terroranschlägen im ägyptischen Badeort Dahab hat die Polizei am Dienstag insgesamt zehn Verdächtige festgenommen. Laut Sicherheitskreisen gibt es jedoch noch keine heiße Spur zu den Tätern.

Dahab - Bislang habe sich niemand zu der Tat bekannt. Bei drei Bombenexplosionen waren am Montagabend mindestens 22 Menschen getötet worden, darunter auch ein zehnjähriger Junge aus Baden-Württemberg. Seine Mutter und ihr Lebensgefährte wurden wie 85 weitere Menschen verletzt.

Die meisten Todesopfer waren Ägypter. Nach Behördenangaben starben auch jeweils ein Urlauber aus Russland und der Schweiz. Es konnten allerdings noch nicht alle Opfer identifiziert werden. Aus Polizeikreisen hieß es, 18 Tote seien bestätigt. Man habe aber Leichenteile von fünf bis sechs weiteren Menschen gefunden.

Zu den Festgenommenen gehören nach Angaben aus Sicherheitskreisen drei Computerspezialisten aus Kairo, die einen Tag vor den Anschlägen in Dahab angekommen waren und den Ort kurz nach den Explosionen wieder verlassen wollten. Die restlichen sieben Verdächtigen seien Ägypter, die in Dahab gearbeitet hätten, hieß es. Die Polizei verstärkte die Sicherheitsvorkehrungen an allen Häfen und Flughäfen des Landes. Die Zufahrtsstraßen nach Dahab wurden gesperrt.

Ägyptens Innenminister Habib al-Adli versprach, die Schuldigen aufzuspüren. Die Extremisten suchten sich für ihre Anschläge touristische Ziele aus, weil dies Ägypten wirtschaftlich besonders hart treffe.

Das Auswärtige Amt aktualisierte seine Sicherheitshinweise und warnte vor weiteren Anschlägen. Für alle Reisenden bestehe in ganz Ägypten eine erhöhte Gefährdung.

Die Tat löste weltweit Entsetzen aus. Bundeskanzlerin Angela Merkel bezeichnete die Anschläge als "Menschen verachtendes Verbrechen". Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier sagte: "Die schrecklichen Bilder aus Dahab erfüllen uns alle mit Entsetzen und mit großer Trauer." Die Anschläge machten erneut auf schreckliche Weise deutlich, "dass Terroristen in ihrem blinden Hass vor nichts zurückschrecken".

US-Präsident George W. Bush sprach von einer "abscheulichen Tat". Der britische Premierminister Tony Blair sagte: "Es ist wichtig, dass die Welt gegen die Terroristen zusammenhält, die unschuldige Leute umbringen wollen." Auch mehrere arabische Regierungen, darunter die Palästinenser, und islamische Organisationen verurteilten die Anschläge. (tso/dpa)

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