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Affäre um L'Oréal-Erbin: Frankreichs Arbeitsminister Woerth entlastet

In der Affäre um angebliche Steuerhinterziehungen der L'Oréal-Erbin Liliane Bettencourt hat die französische Regierung ihren Arbeitsminister Eric Woerth entlastet. Präsident Nicolas Sarcozy fällt weiter in der Wählergunst.

In der Affäre um angebliche Steuerhinterziehungen der L'Oréal-Erbin Liliane Bettencourt hat die französische Regierung ihren Arbeitsminister Eric Woerth entlastet. In einem am Sonntag in Paris veröffentlichten Untersuchungsbericht des Finanzministeriums hieß es, Woerth sei in seiner Zeit als Haushaltsminister nicht mit Bettencourts Steuerdossier befasst gewesen. Woerth habe bei den ihm unterstehenden Behörden nicht dafür gesorgt, „dass eine Entscheidung oder Kontrolle bezüglich Frau Bettencourt erfolgen, unterbleiben oder beeinflusst werden“ solle, heißt es in dem Bericht.

Woerth war im Zuge von Ermittlungen über möglichen Steuerbetrug durch Bettencourt ins Visier geraten. Er war als Haushaltsminister bis März für Steuersünder zuständig, während seine Frau für die Vermögensverwaltung von Bettencourt arbeitete. Bettencourt soll allein 78 Millionen Euro vor dem französischen Fiskus in der Schweiz versteckt haben. Die Regierung hatte bei der französischen Finanzinspektion einen Bericht zu der Steueraffäre in Auftrag gegeben. In der Affäre um das Milliardenerbe der L'Oréal-Eignerin Bettencourt geht es auch um Vorwürfe der illegalen Parteienfinanzierung zugunsten von Staatspräsident Nicolas Sarkozy.

Dieser gibt dem Fernsehsender France 2 am Montagabend ein einstündiges Interview, bei dem auch das Thema Bettencourt angesprochen werden könnte. Nach Angaben des Senders soll es vornehmlich um die umstrittene Rentenreform gehen, darüber hinaus sollen aber auch „alle Fragen der Aktualität“ zur Sprache kommen.

Sarkozy ist bei den Bürgern seines Landes derzeit so unbeliebt wie nie seit seiner Wahl 2007. In einer am Sonntag veröffentlichten Umfrage äußerten sich nur 30 Prozent der Befragten zufrieden mit der Arbeit des Staatschefs. Das waren zwei Prozentpunkte weniger als im Vormonat. Mit 68 Prozent waren so viele Befragte wie nie unzufrieden mit Sarkozys Arbeit als Präsident. Der Umfrage zufolge sank auch Premierminister Francois Fillon weiter in der Gunst der Franzosen. Anders hingegen war es bei Arbeitsminister Woerth. Seine Umfragewerte stiegen um sieben Prozentpunkte auf 35 Prozent Zustimmung. AFP

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