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Politik: Afghanische Jugend fordert mehr Hilfe

Berlin - Die Korruption bei afghanischen Behörden ist in Deutschland ungewöhnlich scharf kritisiert worden. Dadurch komme nur ein Teil des Geldes, das die Geberländer für den Wiederaufbau des Landes zur Verfügung stellen, tatsächlich bei der Bevölkerung an, erklärte die Leiterin der Friedrich-Ebert-Stiftung in Kabul, Ursula Koch-Laugwitz, auf einer Veranstaltung der SPD-Bundestagsfraktion.

Berlin - Die Korruption bei afghanischen Behörden ist in Deutschland ungewöhnlich scharf kritisiert worden. Dadurch komme nur ein Teil des Geldes, das die Geberländer für den Wiederaufbau des Landes zur Verfügung stellen, tatsächlich bei der Bevölkerung an, erklärte die Leiterin der Friedrich-Ebert-Stiftung in Kabul, Ursula Koch-Laugwitz, auf einer Veranstaltung der SPD-Bundestagsfraktion. Diese beschäftigte sich mit den „Perspektiven für die Jugend Afghanistans“. Zuvor schon hatte Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) diesen Missstand in einem Interview mit der Zeitung „Die Welt“ angeprangert. Der afghanische Präsident Hamid Karsai müsse „für eine effektivere Verwaltung sorgen, die Korruption noch energischer bekämpfen und vernünftige Voraussetzungen für die Präsidentschaftswahlen nächstes Jahr schaffen“, sagte er.

An der SPD-Diskussion nahmen neben Koch-Laugwitz auch die Botschafterin Afghanistans in Deutschland, Maliha Zulfacar, eine Gruppe junger afghanischer Führungskräfte, der Vorsitzende der Task Force Afghanistan der SPD-Fraktion, Detlef Dzembritzki, sowie die Bundestagsabgeordnete Petra Merkel (SPD) teil. Die SPD-nahe Ebert-Stiftung leitet in Kabul das „Young Leaders' Forum“ (YLF). Dort werden junge Afghanen dabei unterstützt, Führungskompetenzen zu entwickeln, beispielsweise in den Bereichen Demokratiebildung und Friedensstiftung. Eine Delegation von Mitgliedern des YLF hatte Koch-Laugwitz nach Berlin begleitet, um über die afghanische Eigenverantwortung beim Wiederaufbau zu diskutieren.

YLF-Mitglied Aliase Hassany forderte von der internationalen Gemeinschaft ein langfristiges Engagement in Afghanistan. Nur so könne eine „gute“ Regierung geschaffen und das Leben der Afghanen auf lange Sicht verbessert werden. Seine Kollegin Najla Sabri fügte hinzu: „Vor allem junge Menschen haben unter dem Krieg in Afghanistan gelitten. Wir haben Hoffnung und Energie. Doch wenn unsere Möglichkeiten begrenzt sind, nützt das nichts.“Miriam Arndts

Miriam Arndts

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