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Helfer bringen einen verletzten Mann nach einem Selbstmordanschlag in Dschalalabad, der Hauptstadt der Provinz Nangahar, weg.

© xinua/dpa

Afghanistan: 68 Tote nach Anschlag auf Demonstranten

Bei dem Anschlag in der Provinz Nangarhar wurden 165 Menschen verletzt. Am Mittwoch traf derweil ein weiterer deutscher Abschiebeflug in Kabul ein.

Nach einem Anschlag auf Demonstranten in der ostafghanischen Provinz Nangarhar ist die Anzahl der Getöteten auf 68 gestiegen. Weitere 165 Menschen seien verletzt, sagte ein Sprecher der lokalen Gesundheitsbehörde, Nadschib Kamawol am Mittwoch.

Ein Selbstmordattentäter hatte sich am Dienstag inmitten von Demonstranten auf einer Überlandstraße, die von der Provinzhauptstadt Dschalalabad zum Grenzübergang Torkham nach Pakistan führt, in die Luft gesprengt. Die Proteste waren gegen einen Kommandeur der Lokalpolizei des Bezirks Schinwar gerichtet gewesen, sagte die Provinzrätin Nilofar Asis. Die Menschen in dem Gebiet fühlten sich von ihm drangsaliert.

Bisher bekannte sich niemand zu dem Anschlag. Taliban-Sprecher Sabiullah Mudschahid erklärte über den Kurznachrichtendienst Twitter, seine Gruppierung habe mit dem Anschlag nichts zu tun.

Abschiebeflug aus Deutschland eingetroffen

Am Mittwochmorgen traf derweil ein weiterer Abschiebeflug aus Deutschland in der afghanischen Hauptstadt Kabul ein. Beamte am Flughafen bestätigten, dass die Maschine aus München kurz nach 7.30 Uhr Ortszeit gelandet sei. Es seien rund 20 Menschen an Bord gewesen. Es war die 16. Sammelabschiebung seit dem ersten Flug im Dezember 2016. Bei den bisherigen 15 Abschiebungen hatten Bund und Länder 349 Männer nach Afghanistan zurückgebracht. Nach einer Sammelabschiebung Anfang Juli hatte einer der 69 Männer kurz nach seiner Ankunft in Kabul Suizid begangen.

Die Abschiebungen sind umstritten, weil sich in Afghanistan der Krieg mit den radikalislamischen Taliban und der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) ausweitet. (dpa)

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