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Afghanistan: Acht Zivilisten bei Luftangriff getötet

In Afghanistan fallen immer mehr Zivilisten den Kämpfen der Koalitionstruppen gegen die Taliban zum Opfer. Erneut kamen bei einem Luftangriff acht Menschen ums Leben, als ein Versteck der Aufständischen bombardiert wurde.

Bei Gefechten und einem Luftangriff der US-geführten Koalitionstruppen sind in der südafghanischen Provinz Urusgan nach Militärangaben acht Zivilisten und 25 Aufständische getötet worden. Die Koalition teilte am Montag mit, Taliban-Kämpfer hätten während der Gefechte am Vortag elf Zivilisten als Geiseln genommen und als menschliche Schutzschilde missbraucht.

Den Angaben zufolge hatten die Aufständischen auf dem Gelände mit den Zivilisten - unter denen sich mehrere Kinder befanden - Zuflucht gesucht und von dort aus die Soldaten beschossen. Die ausländischen Truppen hätten daraufhin Unterstützung aus der Luft angefordert. Zum Zeitpunkt des Luftangriffs sei ihnen die Anwesenheit von Zivilisten nicht bekannt gewesen. Drei Zivilisten überlebten den Angriff.

Wachsender Unmut in der afghanischen Bevölkerung

Der Polizeichef Urusgans sagte laut der Mitteilung des Militärs: "Die Taliban nutzen die Häuser unschuldiger Zivilisten und halten sie mit Gewalt fest, um afghanische und Koalitionstruppen anzugreifen. (...) Wenn Zivilisten bei diesen Angriffen getötet werden, sind dafür die Taliban und ihre terroristischen Unterstützer verantwortlich." Afghanische Soldaten und Koalitionstruppen unternähmen alles, um "Kollateralschäden" zu vermeiden.

Denn die zivilen Opfer bei Operationen ausländischer Militärs sorgen für wachsenden Unmut in der afghanischen Bevölkerung. Im Juli wurden bei zwei Luftangriffen der internationalen Truppen insgesamt 64 Zivilisten getötet, die meisten von ihnen Frauen und Kinder, die Gäste einer Hochzeitsgesellschaft waren.

Erst am Sonntag hatten Augenzeugen gesagt, bei einem Luftangriff in der nördlich von Kabul gelegenen Provinz Kapisa seien mindestens 19 Zivilisten getötet worden. Die örtliche Polizei sprach indes von "mehr als zehn" getöteten Taliban-Kämpfern. Ein Polizeisprecher sagte, man prüfe Berichte über Opfer unter der Zivilbevölkerung. (lwi/AFP/dpa)

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