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Afghanistan: Anschläge auf Bundeswehr

Bei drei Angriffen auf die Bundeswehr im Norden Afghanistans sind sechs deutsche Soldaten verletzt worden. Ein Schwerverletzter muss nach Deutschland ausgeflogen werden.

Kabul/Berlin - Dies teilte ein Sprecher der Internationalen Schutztruppe (Isaf) am Freitag in Kabul mit. Eine Patrouille der Bundeswehr war nach übereinstimmenden Angaben am Donnerstagmorgen 25 Kilometer nördlich der Stadt Kundus unterwegs, als eine an einem Fahrrad befestigte Sprengstoffladung ferngezündet wurde. «Drei deutsche Soldaten wurden durch die Explosion verletzt. Zwei von ihnen wurden ins deutsche Militärhospital nach Kabul gebracht. Ihr Zustand ist stabil», sagte Isaf-Sprecher Riccardo Cristoni. Einer der Soldaten sei am Kopf verletzt worden. Bei dem Anschlag wurden auch drei Zivilisten aus Afghanistan verletzt, davon ein Opfer laut Isaf lebensgefährlich. Nach anderen Angaben kam der Mann ums Leben.

Der Polizeichef der Provinz Kundus, Mutalib Big, sagte, der Sprengsatz sei etwa 25 Meter vom deutschen Konvoi entfernt explodiert. «Es war eine ferngesteuerte Bombe», sagte Big. Ziel seien die Deutschen gewesen.

Bereits am Mittwochabend wurde laut Verteidigungsministerium in Berlin ein Angriff mit einer russischen Panzerfaust auf ein Erkundungsteam der Bundeswehr nahe der Stadt Feisabad verübt. Dabei seien drei deutsche Soldaten leicht verletzt worden. Nach dem Angriff sei es zu einem Schusswechsel gekommen.

Das Erkundungsteam blieb laut Isaf über Nacht in einem Feldlager. «Während der Nacht wurden sie unter Feuer genommen, aber niemand wurde verletzt oder getötet», sagte Cristoni. Ob es bei dieser dritten Attacke auf Deutsche Verletzte bei den Angreifern gab, blieb unklar.

Der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Thomas Raabe, sagte, die Zahl der Anschläge in Afghanistan habe zugenommen, und es sei mit weiteren zu rechnen. Ein Zusammenhang zwischen den jüngsten Angriffen am Mittwoch in Feisabad und am Donnerstagmorgen nahe Kundus sei nicht erkennbar.

Seit die Bundeswehr Ende 2001 ihren Einsatz am Hindukusch mit der Internationalen Schutztruppe Isaf begann, starben 18 deutsche Soldaten bei Anschlägen und Unfällen. Die Bundeswehr stellt mehr als 2600 Soldaten in Afghanistan. (tso/dpa)

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