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Afghanistan: Anschläge überschatten Steinmeier-Visite

Während des Besuches von Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier ist es im Süden Afghanistans erneut zu blutigen Anschlägen und Kämpfen gekommen.

Kabul - In der Stadt Kandahar hätten Polizisten einen bekannten "Terroristen" erschossen, teilte das afghanische Innenministerium mit. Nach Polizeiangaben wurden ebenfalls in Kandahar bei zwei Anschlägen ein Polizist getötet und fünf weitere Beamte verwundet. Drei Zivilisten wurden ebenfalls verletzt. In der südostafghanischen Provinz Ghasni wurden drei afghanische Mitarbeiter einer amerikanischen Sicherheitsfirma verletzt, als ihr Fahrzeug in eine Sprengfalle geriet.

Der Polizeichef der ostafghanischen Provinz Chost, Mohammad Ayoub Khan, sagte, mindestens 20 Taliban-Kämpfer seien am Vortag getötet worden, als die Rebellen einen afghanischen Polizeiposten an der Grenze zu Pakistan angriffen. Die Taliban hätten ihre Toten nach den Kämpfen auf die pakistanische Seite gebracht und dort begraben. Unter den afghanischen Polizisten habe es keine Opfer gegeben.

Treffen mir Karsai geplant

In der südafghanischen Provinz Kandahar wurden nach Polizeiangaben mindestens acht Taliban-Kämpfer und ein Polizist getötet. Kandahars Polizeichef Esmatullah Alizai sagte, die Rebellen hätten am Vortag einen Polizeiwagen angegriffen und in Brand gesteckt. Die Beamten seien verstärkt worden und hätten sich Gefechte mit den Rebellen geliefert. In den vergangenen Tagen sind nach Angaben der afghanischen Behörden und der internationalen Militärs etliche Taliban-Kämpfer getötet worden. Die Rebellen verübten im Gegenzug eine Serie tödlicher Anschläge.

Bei einem Selbstmordanschlag am vergangenen Samstag waren im nordafghanischen Kundus drei deutsche Soldaten und acht afghanische Zivilisten getötet worden. Steinmeier besuchte am Dienstag die Truppen in Kundus. Im Laufe des Tages wollte er mit dem afghanischen Präsidenten Hamid Karsai zusammentreffen. In diesem Jahr sind in Afghanistan bereits mehr als 1600 Menschen gewaltsam ums Leben gekommen. Die meisten Opfer waren radikal-islamische Rebellen. (tso/dpa)

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