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Afghanistan-Einsatz: Regierung will mehr Polizei-Ausbilder entsenden

Wegen des verstärkten US-Engagements in Afghanistan gerät die Bundesregierung unter Druck. Sie will aber lieber mehr Polizisten ausbilden als weitere Soldaten schicken.

Wie die Financial Times Deutschland berichtet, wolle Deutschland auf der Afghanistankonferenz Ende Januar in London den internationalen Partnern vorschlagen, mehr afghanische Sicherheitskräfte zu qualifizieren als bisher geplant. Auf diese Weise wolle man den USA entgegenkommen, die von der Bundesregierung die Entsendung weiterer Soldaten erwarten, heißt es unter Berufung auf Regierungskreise weiter.

Der Wille der Bundesregierung, sich im zivilen Bereich stärker zu engagieren, liege im Interesse der USA, sagte die FDP-Verteidigungspolitikerin Elke Hoff der Zeitung.

Deutschland hält demnach eine Stärke von insgesamt 110.000 Polizisten für sinnvoll. Das seien 30.000 afghanische Polizisten zusätzlich. An ihrer Ausbildung wolle man sich beteiligen.

Bislang sind 4300 Bundeswehrsoldaten am Hindukusch im Einsatz. Zudem hat Deutschland mit rund 100 Ausbildern die Führung bei der Polizistenausbildung.

Noch vor der Afghanistan-Konferenz will die Bundesregierung zudem darüber entscheiden, ob und inwiefern zudem das Bundeswehrkontingent in Afghanistan aufgestockt werden soll. Angestrebt werde, dass die deutschen Vertreter mit einem konkreten Vorschlag zu dem Treffen reisten, berichtete die Frankfurter Allgemeine Zeitung am Donnerstag. Dies zeichne sich nach einer Sitzung eines sogenannten Afghanistan-Kabinettsausschusses unter der Leitung von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) Anfang der Woche ab, zitierte die Zeitung Teilnehmer der Runde. Nach dem Eindruck dieser Informanten sei aber ungewiss geblieben, ob Außenminister Guido Westerwelle (FDP) überhaupt einer Verstärkung über die derzeitige deutsche Mandatsobergrenze von 4500 Soldaten hinaus zustimmen werde.

Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg hatte in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview eine Zahl von 2500 zusätzlichen Soldaten als unrealistisch bezeichnet und damit auf Spekulationen über US-Forderungen in dieser Höhe angespielt.  

Quelle: ZEIT ONLINE, dpa

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