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Politik: Afghanistan: "Ganz Afghanistan muss vertreten sein"

Auf der Afghanistan-Konferenz haben die Delegierten am zweiten Tag ihrer Gespräche um die künftige Machtverteilung in der angestrebten Übergangsordnung gerungen. Schlüsselfrage dabei war, inwieweit die siegreiche Nordallianz zur Teilung der Macht bereit ist.

Auf der Afghanistan-Konferenz haben die Delegierten am zweiten Tag ihrer Gespräche um die künftige Machtverteilung in der angestrebten Übergangsordnung gerungen. Schlüsselfrage dabei war, inwieweit die siegreiche Nordallianz zur Teilung der Macht bereit ist. Weiteres Thema der Verhandlungen auf dem Petersberg bei Bonn war am Mittwoch die Präzisierung des Zeitablaufs bis zur Einsetzung einer Übergangsregierung und eines provisorischen Parlaments in Kabul. Daneben wurde auch über die noch strittige Stationierung einer multinationalen Friedenstruppe in Afghanistan diskutiert.

Zunächst trafen sich die Delegierten der vier afghanischen Macht- und Stammesgruppen erneut zu einer Plenarsitzung, bevor in Arbeitsgruppen die Gespräche untereinander fortgesetzt wurden. Offenbar sprach die in Afghanistan dominierende Nordallianz in Bonn nicht mit einer Stimme: Nach Ansicht des Hasara-Stammes vertritt die Konferenz nicht die Bevölkerung Afghanistans. So seien die Usbeken auf dem Petersberg überhaupt nicht vertreten, kritisierte der Sprecher des Handelsministers der Nordallianz, Mohammed Nateghi.

Eine der wichtigsten Fragen für die Zukunft Afghanistans sei die gerechte Machtverteilung unter den Stämmen in der provisorischen Verwaltung und Regierung, sagte der Hasara-Sprecher Abdul Ghafer. In Bonn seien fast nur Paschtunen und Tadschiken anwesend. "Das ganze afghanische Volk muss repräsentiert sein", sagte er. Wer die Übergangsregierung führe, sei egal. Es könne auch der frühere König Sahir Schah sein. Das Wichtigste sei, dass er für alle spreche.

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