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Afghanistan: Jagd auf Al Qaida verliert an Bedeutung

Das Terrornetzwerk Al Qaida spielt für die USA im Afghanistankrieg einem Zeitungsbericht zufolge nur noch eine Nebenrolle.

Washington - Al Qaida tauche in Dokumenten des US-Militärs über den Krieg kaum auf und werde dann auch meistens nur am Rande erwähnt, berichtete die „Washington Post“ am Montag. Das habe eine Auswertung von rund 76 000 teils geheimen Papieren aus dem Pentagon ergeben, die vor einigen Wochen von der Enthüllungsplattform Wikileaks im Internet veröffentlicht worden waren. Die Dokumente aus den Jahren 2004 bis 2009 zeigten deutlich, dass die USA ihren Fokus ganz auf den Kampf gegen die radikal-islamischen Taliban gelegt hätten. Selbst der Al-Qaida-Chef Osama bin Laden, dessen Gefangennahme die Militärs immer wieder als ein Kriegsziel nennen, komme in den Unterlagen kaum vor, schreibt die Zeitung weiter. Das gelte auch für andere hochrangige Al-Qaida-Mitglieder.

Die US-Regierung und amerikanische Geheimdienste sprechen schon seit längerem davon, dass sich Al Qaida größtenteils aus Afghanistan nach Pakistan zurückgezogen hat. In Afghanistan halten sich laut dem Nationalen Sicherheitsrat nur noch 50 bis 100 Mitglieder des Terrornetzwerkes auf. Die Rolle der Organisation beschränke sich darauf, die Taliban durch Trainingsmaßnahmen, Informationen und Propaganda zu unterstützen. Gruppen des Al-Qaida-Netzwerks sind heute vor allem in Nordafrika aktiv. Wie eng ihr Kontakt zur Führung um bin Laden ist, bleibt unklar. Auch der genaue Aufenthaltsort bin Ladens ist unbekannt, er wird jedoch in Pakistan vermutet. Immer wieder gab es in den vergangenen Jahren auch Gerüchte, der Al-Qaida-Chef sei gestorben. Der Terrorchef soll nierenkrank sein und sich früher mehrfach in arabischen Ländern zur Behandlung aufgehalten haben. dpa

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