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Afghanistan: Lager Karsais und Abdullahs beanspruchen Wahlsieg für sich

Die Stimmenzählung nach der Präsidentenwahl in Afghanistan ist beendet. Voraussichtlich 40 bis 50 Prozent der Wahlberechtigten hätten sich an dem Urnengang beteiligt, teilte die Kommission am Freitag mit. Es werden bereits erste Gerüchte um Wahlbetrug laut.

Bereits am Tag nach der Präsidentschaftswahl in Afghanistan hat der Wahlkampfmanager von Hamid Karsai den Sieg für den amtierenden afghanischen Präsidenten beansprucht. "Unsere Zahlen zeigen, dass wir genügend Stimmen haben, um zu gewinnen, ein zweiter Wahlgang ist damit nicht nötig", sagte Karsais Wahlkampfmanager Hadschi Din Mohammad am Freitag in Kabul. Das gehe aus den Daten hervor, die das Wahlkampfteam von den eigenen Beobachtern bei der Stimmenauszählung in den Wahllokalen sowie aus den Wahlkampfbüros erhalten habe.

Der Sprecher des Wahlkampfteams von Karsais wichtigstem Herausforderer Abdullah Abdullah, Sayed Fazel Sangcharaki, wies die Angaben dagegen als "Propaganda" zurück und reklamierte seinerseits die Führung für seinen Chef. Nach ersten Auszählungsergebnissen der Wahlkommission liege Abdullah mit 62 Prozent der Stimmen vor Karsai, der nur 32 Prozent erhalten habe, sagte Sangcharaki. "Wir müssen das Endergebnis abwarten." Aus manchen süd- und südostafghanischen Provinzen gebe es noch keine Angaben. Dort sei es zu "groß angelegtem und organisiertem Betrug" durch Regierungsbeamte gekommen. Beobachtern von Abdullah sei der Zugang zum Wahllokal verweigert worden.

Derzeit werden die Stimmen der Wahl vom Donnerstag ausgezählt. Trends oder Ergebnisse wurden von der Unabhängigen Wahlkommission noch nicht veröffentlicht. Beobachter der Kandidaten dürfen bei der Stimmenauszählung anwesend sein. (nal/dpa/AFP)

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