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Afghanistan: Massakervorwürfe: US-Regierung verhinderte Untersuchung

Die Regierung des ehemaligen US-Präsidenten George W. Bush hat einem Medienbericht zufolge Ermittlungen gegen einen mutmaßlichen afghanischen Kriegsverbrecher behindert.

Washington - Wie die „New York Times“ (NYT) am Samstag auf ihren Internetseiten berichtete, versuchten hohe Regierungsbeamte, Ermittlungen von US-Behörden gegen den afghanischen Milizenführer Abdul Raschid Dostum zu blockieren. Dostum soll im November 2001 die Ermordung hunderter gefangener Taliban angeordnet haben. Er wurde zu der Zeit vom US-Geheimdienst CIA unterstützt.

Der „NYT“ zufolge fürchtete die damalige US-Regierung, die Ermittlungen gegen den afghanischen Kriegsherrn könnten der Regierung des afghanischen Präsidenten Hamid Karsai schaden. Demnach hätten die Bundespolizei FBI, das US-Außen- sowie das Verteidigungsministerium unabhängig voneinander gegen Dostum ermittelt, der nach den Attentaten vom 11. September 2001 einer der engsten Verbündeten der USA beim Angriff auf die Taliban war. Die gefangenen Taliban wurden vermutlich in Container gesperrt, wo sie erstickten oder von Dostums Kämpfern erschossen wurden.

Erst im Juni war Dostum als Generalstabschef der afghanischen Armee wieder eingesetzt worden. Im vergangenen Jahr hatte er angeblich einen politischen Gegner mit einer Waffe bedroht und war daraufhin seines Amtes enthoben worden. Der „NYT“ zufolge versuchten US-Außenministerin Hillary Clinton und der US-Sondergesandte für Afghanistan und Pakistan, Richard Holbrooke, vergeblich, die Wiedereinsetzung Dostums zu verhindern. Dostum gehört zu den umstrittensten Wendehälsen in der afghanischen Politik. AFP

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