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14 Menschen kam bei dem Angriff auf einen Kleinbus mit Sicherheitskräften an Bord ums Leben.

© Mirwais Harooni/REUTERS

Afghanistan: Mehr als 20 Tote bei Anschlägen

Erst tötete ein Selbstmordattentäter in Kabul 14 nepalesische Wachleute, dann detonierte auf einem Markt eine Bombe.

Bei Anschlägen in Afghanistan sind am Montag mindestens 23 Menschen getötet worden, darunter 14 nepalesische Wachleute, die für die kanadische Botschaft in Kabul arbeiteten. Zu dem Selbstmordattentat in der afghanischen Hauptstadt bekannten sich die radikalislamischen Taliban.

Die Sicherheitsleute waren nach Polizeiangaben am frühen Morgen in Kabul in einem Kleinbus unterwegs, als sich ein Mann dem Fahrzeug näherte und sich in die Luft sprengte. Laut Innenministerium wurden fünf weitere Wachleute sowie vier Afghanen verletzt. Die kanadische Botschaft bestätigte den Angriff und sprach den Angehörigen der Opfer ihr Beileid aus.

Bei einem weiteren Anschlag in der afghanischen Hauptstadt wurden ein Mensch getötet und fünf weitere verletzt. Der Angriff richtete sich dem Innenministerium zufolge gegen einen Lokalpolitiker, dieser überlebte das Attentat. Zu beiden Anschlägen bekannte sich die radikalislamische Taliban-Miliz.

Weniger Stunden später detonierte auf einem belebten Markt in der nordöstlichen Provinz Badachschan ein in einem Motorrad verborgener Sprengsatz. Behördenangaben zufolge wurden mindestens acht Menschen getötet und 18 weitere verletzt. Wer hinter der Tat stand, war zunächst unklar.

Die Anschläge in Kabul sind die ersten in der afghanischen Hauptstadt seit Beginn des Ramadan am 6. Juni. Die afghanische Regierung hatte die Taliban vergeblich dazu aufgerufen, während des muslimischen Fastenmonats die Waffen schweigen zu lassen.

Die Taliban begehen in Afghanistan immer wieder Anschläge. Der im Jahr 2001 begonnene Nato-Kampfeinsatz in Afghanistan wurde Ende 2014 beendet, für die Sicherheit im Land sind seitdem die afghanischen Sicherheitskräfte zuständig - und sie sind offenbar überfordert. Die Sicherheitslage verschlechterte sich zuletzt zusehends. Schätzungsweise 5500 afghanische Soldaten wurden im vergangenen Jahr getötet. (AFP)

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