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Afghanistan: Mehr als 30 Tote bei Selbstmordanschlag in Ostafghanistan

Inmitten einer Menge von Demonstranten hat sich in Afghanistan ein Attentäter in die Luft gesprengt. Zudem gab es einen Anschlag auf eine Schule.

Bei einem Bombenanschlag auf Demonstranten im Osten Afghanistans sind mindestens 32 Menschen getötet worden. Ein Attentäter sprengte sich inmitten der Kundgebung in die Luft, wie die Behörden der Provinz Nangarhar am Dienstag mitteilten. Fast 130 Menschen seien verletzt worden. Bei einem Doppelanschlag auf eine Schule in der Provinzhauptstadt Dschalalabad wurde außerdem ein Junge getötet. Zu den Taten bekannte sich zunächst niemand.

Die Demonstranten hatten sich auf einer Schnellstraße zwischen Dschalalabad und der pakistanischen Grenze versammelt, um gegen die Nominierung eines neuen Polizeichefs zu protestieren. Die Verletzten wurden in Krankenhäuser in und rund um Dschalalabad gebracht. In den Kliniken spielten sich chaotische Szenen ab, wie AFP-Korrespondenten berichteten. Blutüberströmte Menschen wurden auf den Fluren behandelt.

Anschläge vor Schulen

Er habe eine laute Explosion gehört, sagte der Demonstrant Gul Madschid vor einem der Krankenhäuser. "Dann sah ich Fleisch, Blut und überall verletzte Menschen." Er wisse nicht, ob seine Freunde den Anschlag überlebt hätten. Wenige Stunden vor dem Selbstmordattentat waren bei einer Explosion vor einer Mädchenschule in Dschalalabad ein Junge getötet und vier weitere verletzt worden. Nach Angaben der Provinzregierung war der erste Sprengsatz gegen 08.30 Uhr detoniert. Als sich Schüler einer benachbarten Jungenschule und Anwohner am Tatort versammelten, sei die zweite Bombe gezündet worden.

Sicherheitslage hat sich verschlechtert

Zu den Attentaten in der an Pakistan grenzenden Provinz bekannte sich zunächst niemand. Sowohl die radikalislamischen Taliban als auch die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) verüben in der Region regelmäßig Anschläge. Afghanische und internationale Kräfte arbeiten derzeit daran, die Taliban zurück an den Verhandlungstisch zu bekommen. Ein Waffenstillstand im Juni und darauffolgende Gespräche zwischen US-Vertretern und den Taliban in Katar im Juli hatten Hoffnungen auf ein Ende des seit 17 Jahren andauernden Konflikts genährt. Doch inzwischen verschlechterte sich die Sicherheitslage wieder. In den beiden vergangenen Tagen hatten Taliban-Kämpfer im Norden des Landes fast 60 afghanische Sicherheitskräfte getötet. Insgesamt starben in den vergangenen Wochen mehrere hundert Zivilisten und Sicherheitskräfte bei Anschlägen in Afghanistan. (AFP)

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