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Afghanistan: Mehr Geld für Ausbildung der Polizei

Deutschland baut sein Engagement bei der Ausbildung afghanischer Polizisten aus. Das Auswärtige Amt stellt dafür zusätzlich 7,5 Millionen Euro zur Verfügung.

Berlin - Ziel sei es, die Zahl der Polizeiausbilder in Afghanistan deutlich zu erhöhen. Demnach soll bis zum Jahresende die Zahl der Distrikte, in denen afghanische Polizisten geschult werden, von bisher drei auf zehn erhöht werden. Derzeit laufen Trainingsmaßnahmen in drei Distrikten der nordafghanischen Provinz Balch. Mit der personellen und finanziellen Aufstockung soll das Engagement der Bundesregierung bei der Polizeiausbildung bis Ende 2009 auf die Provinzen Badachschan und Kundus ausgeweitet werden.

Bereits in der Vorwoche hatte das Bundesinnenministerium angekündigt, die Zahl der deutschen Polizisten, die im Rahmen der bilateralen Zusammenarbeit beider Staaten an den Hindukusch entsandt werden, bis Mitte 2010 auf 200 aufzustocken und damit fast zu verdreifachen. Derzeit sind nach Auskunft eines Ministeriumssprechers rund 70 deutsche Polizisten im Rahmen der deutschen Ausbildungsmission im Einsatz. Hinzu kämen weitere 50 deutsche Experten, die sich an der Europäischen Polizeimission Eupol in Afghanistan beteiligen. Die Ausbilder kämen je zur Hälfte vom Bundeskriminalamt und aus den Ländern. Die meisten Polizisten stellt das bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen – Bayern hat bisher in sieben Jahren nicht einen einzigen Polizeiausbilder geschickt.

Zudem gab das Auswärtige Amt 600 000 Euro für Projekte frei, die die Arbeit der afghanischen Regierungsstrukturen verbessern soll. 400 000 Euro davon sollen einem Projekt der Nichtregierungsorganisation Tribal Liaison Office (TLO) in der afghanisch-pakistanischen Grenzregion Loja Paktia zugute kommen. Ziel sei es dabei, im Kampf gegen die radikalislamischen Taliban und andere militante Gruppen dem drohenden Zerfall der Stammesstrukturen entgegenzuwirken.

Mit der Freigabe der finanziellen Mittel erhöht sich der Beitrag des Auswärtigen Amtes für den zivilen Aufbau Afghanistans nach eigenen Angaben auf 108,4 Millionen Euro im Jahr 2009. Insgesamt stellt die Bundesregierung in diesem Jahr rund 215 Millionen Euro für den Wiederaufbau bereit. mis

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