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Afghanistan: Mindestens 27 Tote bei Selbstmordanschlag

In Afghanistan reißt die Gewalt nicht ab: Im Süden des Landes wurden nun 13 Polizisten und 14 Zivilisten bei einer Bombenexplosion getötet, die angeblich einem ranghohen Polizeivertreter galt.

Bei einem Selbstmordanschlag auf einen Polizeikonvoi in der südafghanischen Unruheprovinz Helmand sind am Montag mindestens 27 Menschen ums Leben gekommen. Mindestens 57 Menschen wurden nach Behördenangaben verletzt, als sich der Fahrer eines mit Sprengstoff beladenen Motorrads in der Kleinstadt Gereschk in die Luft sprengte. Das Attentat galt nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Kabul offenbar einem ranghohen Polizeivertreter. Es zählt zu den schlimmsten, die in diesem Jahr in Afghanistan verübt wurden.

Nach Angaben des Gouverneurs von Gereschk, Abdul Manaf, kamen bei dem Anschlag 13 Polizisten und 14 Zivilisten ums Leben. 57 Verletzte seien in ein Krankenhaus eingeliefert worden. Das afghanische Verteidigungsministerium und das Innenministerium machten jeweils unterschiedliche Angaben zu den Opferzahlen. Beide sprachen jedoch von mehr als 20 Toten.

Zielperson überlegt Anschlag offenbar

Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Kabul sagte, der Anschlag habe offenbar einem ranghohen Vertreter der Polizei von Helmand, Hadschi Abdul Kodus, gegolten. Kodus habe überlebt. Gouverneur Manaf sagte, der Selbstmordattentäter habe auf einem Motorrad gesessen und sei auf einer schmalen Brücke in der Nähe eines gut besuchten Marktes auf einen Polizeikonvoi aus vier Fahrzeugen gerast.

Helmand gilt als besonders unruhige Provinz und ist eine der Hochburgen der radikalislamischen Taliban. Laut einem am Sonntag vorgestellten Bericht der Vereinten Nationen nahm die Zahl der Selbstmordanschläge in Afghanistan seit 2001 rapide zu. (mit AFP)

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