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Afghanistan: Planungen für mehr Soldaten am Hindukusch

Im Berliner Verteidigungsministerium soll eine Expertengruppe „konkret“ damit beschäftigt sein, Truppen- und Ausrüstungsplanungen für den Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr voranzutreiben.

Berlin - Im Berliner Verteidigungsministerium soll eine Expertengruppe „konkret“ damit beschäftigt sein, Truppen- und Ausrüstungsplanungen für den Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr voranzutreiben. Die „Leipziger Volkszeitung“ berichtete, dies basiere auf der Annahme, dass bei der internationalen Afghanistan-Konferenz Ende Januar in London 2500 weitere deutsche Soldaten angefordert würden. Ein Ministeriumssprecher erklärte dazu, es sei „Teil der normalen Stabsarbeit“, verschiedene militärische Optionen zu durchdenken. Konkrete Zahlen stünden dabei aber „nicht im Fokus“ und Entscheidungen zum weiteren Vorgehen seien damit noch nicht verbunden. Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) bekräftigte die Haltung der Bundesregierung, nicht vor der Konferenz über eine Aufstockung der Truppen am Hindukusch entscheiden zu wollen. „Der erste logische Schritt eines neuen strategischen Ansatzes ist nicht der, dass man sagt: Wir nehmen jetzt mehr Soldaten, und dann folgt die Strategie. Wir formulieren jetzt die Strategie, und aus der folgt, wie viele Truppen und Zivilkräfte man braucht. Ob man mehr Soldaten braucht oder im bestehenden Rahmen zurechtkommt, ist noch offen“, sagte er der „Welt am Sonntag“.

SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles forderte Kanzlerin Angela Merkel (CDU) auf, vor der Konferenz zu erklären, was die Regierung als Beitrag oder Nichtbeitrag der Deutschen in Afghanistan vorschlagen werde. Parteichef Sigmar Gabriel lehnt eine Aufstockung deutscher Truppen ab: „Für zusätzliche Kampftruppen über die bisherige Obergrenze hinaus wird es die Zustimmung der SPD nicht geben“, sagte er der „Bild am Sonntag“. Nötig sei eine Verstärkung des zivilen Aufbaus und nicht der Truppen. dpa

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