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Afghanistan: Sprengstoffanschlag auf deutsche Soldaten verübt

Zwei Soldaten der Bundeswehr sind in der nordafghanischen Provinz Kundus bei einem Gefecht mit Kämpfern der radikal-islamischen Taliban verletzt worden.

Ein Soldat sei durch einen Schuss schwer verletzt worden, sein Kamerad leicht durch einen Streifschuss, teilte das Einsatzführungskommando der Bundeswehr mit. Ihr Zustand sei stabil. Die verletzten Soldaten sind bereits am Sonntag nach Koblenz ausgeflogen worden.   

Die Taliban bekannten sich zu dem Anschlag. Mehrere Aufständische hätten den Angriff ausgeführt und dabei "acht deutsche Soldaten" getötet sowie zwei Panzer zerstört, behauptete dagegen Taliban-Sprecher Sabiullah Mudschahid.

Der Sprengstoffanschlag auf die Bundeswehr-Patrouille ereignete sich am Sonntag um 11.30 Uhr Ortszeit (neun Uhr deutscher Zeit) etwa 15 Kilometer südlich von Kundus im Distrikt Chardara. Durch die Explosion wurde nach Angaben der Bundeswehr ein Fahrzeug beschädigt. Im Anschluss habe es eine Schießerei gegeben, bei der die Soldaten verletzt worden seien. Der Chef der Distriktverwaltung von Chardara, Abdul Wahid Omarkhel, erklärte, bei dem Feuergefecht sei auch mindestens ein Angreifer getötet worden.

Derzeit sind etwa 1100 deutsche Soldaten in der Region Kundus stationiert, wo es immer wieder zu Anschlägen auf die Bundeswehr kommt. Zuletzt war Ende April ein Soldat in der Nähe der Stadt Kundus getötet worden, als er mit seiner Patrouille in einen Hinterhalt der Taliban geraten war. Insgesamt sind in Afghanistan derzeit mehr als 3800 Bundeswehrangehörige stationiert. Seit Beginn des Einsatzes 2002 kamen 32 deutsche Soldaten ums Leben, davon 13 bei Anschlägen.

ZEIT ONLINE, sp, dpa

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