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Afghanistan: Taliban lassen französische Geisel frei

Die radikalislamischen Taliban haben nach eigenen Angaben eine in ihrer Gewalt befindliche Französin freigelassen. Für die übrigen vier Geiseln stellten sie ein neues Ultimatum auf.

Kandahar - Die Frau sei aus humanitären Gründen am Samstag gegen neun Uhr (MESZ) im Distrikt Maiwand in der südlichen Provinz Kandahar auf freien Fuß gekommen, sagte der Talibansprecher Jussuf Ahmadi. Die Französin befand sich zusammen mit einem weiteren Mitarbeiter der französischen Hilfsorganisation Terre d'enfance und drei afghanischen Helfern seit drei Wochen in der Hand der Taliban. Ihre Freilassung erfolgte etwa zeitgleich mit dem Ablauf eines von den Taliban gesetzten Ultimatums.

Die Taliban hatten die eigentlich bis Freitag gesetzte Frist noch einmal verlängert und damit gedroht, ihre Geiseln zu töten, sollte Frankreich seine Truppen nicht aus Afghanistan abziehen. Am Samstag sagte ein anderer Taliban-Sprecher, für Verhandlungen zur Freilassung der übrigen vier Geiseln habe die Regierung in Paris eine weitere Woche Zeit.

Sarkozy: Keine langfristige Truppenpräsenz

Außenminister Philippe Douste-Blazy hatte am Freitag einen Abzug der französischen Soldaten aus Afghanistan angedeutet. Die Soldaten sollten Afghanistan nicht "langfristig (...) besetzen", sagte er im Radiosender Europe 1.

Am Donnerstagabend hatte bereits der konservative Präsidentschaftskandidat Nicolas Sarkozy erklärt, die Anwesenheit der Truppen erscheine ihm "nicht entscheidend". Ihre Entsendung im Rahmen des Anti-Terror-Kampfes nach dem 11. September 2001 sei "sicher nützlich" gewesen. Die "langfristige Präsenz" französischer Soldaten in Afghanistan scheine ihm jedoch "nicht entscheidend" zu sein. (tso/AFP)

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