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Politik: Afghanistan: Ultimatum für Al-Qaida-Kämpfer

Genau drei Monate nach den Terroranschlägen in den USA scheint die Terrororganisation von Osama bin Laden endgültig geschlagen. Afghanische Oppositions-Einheiten stürmten nach eigenen Angaben in den ostafghanischen Bergen mehrere Stellungen der Al Qaida.

Genau drei Monate nach den Terroranschlägen in den USA scheint die Terrororganisation von Osama bin Laden endgültig geschlagen. Afghanische Oppositions-Einheiten stürmten nach eigenen Angaben in den ostafghanischen Bergen mehrere Stellungen der Al Qaida. Die Al-Qaida-Kämpfer hätten angekündigt, sie wollten an diesem Mittwoch ihre Waffen niederlegen und sich ergeben. Sie gelten als treue Beschützer des saudischen Terroristenchefs, der sich mit ihnen in den Höhlen und Bunkern nahe der Bergfestung Tora Bora verschanzt haben soll.

Zum Thema Online Spezial: Kampf gegen Terror Afghanistan: Wege jenseits der Bomben Bundeswehr-Einsatz: Deutschland und der Krieg Umfrage: Anti-Terror-Kampf ausweiten? Fotostrecke: Krieg in Afghanistan Ein Korrespondent des US-Fernsehsenders CNN berichtete aus der Region, die Oppositions-Truppen hätten "dramatische Gebietsgewinne" erzielt. Er habe mehrere Bunker, Stellungen und Ausbildungslager gesehen, die die Al-Qaida-Kämpfer nach Tage langen Bombardierungen aufgegeben hätten. Die Stellungen seien stark zerstört. Er habe viele Leichen gesehen.

Zeitweise hätten die Al-Qaida-Einheiten erbitterten Widerstand geleistet. Ein Kommandeur der Anti-Taliban-Einheiten habe ihnen ein Ultimatum gestellt, sich bis zu diesem Mittwochmorgen zu ergeben. "Aufgeben oder Sterben", hieß das Ultimatum der Kommandeure. Hohe Militärführer beider Seiten seien zu Kapitulationsgesprächen zusammengetroffen.

US-Kampfflugzeuge flogen am Dienstag erneut massive Angriffe gegen Höhlen, Bunker und Abwehrstellungen der Al Qaida. Panzer der Oppositions-Truppen belegten die feindlichen Stellungen mit Dauerfeuer. B-52-Bomber hatten die Region zehn Tage lang massiv bombardiert. Nach CNN-Berichten setzten sie mehrfach umstrittene Daisy-Cutter-Bomben ein - Benzinbomben, die im Umkreis von 600 Metern alles Leben vernichten.

Die bis zu 4700 Meter hohe Bergkette unweit der pakistanischen Grenze gilt nach dem Fall von Kabul, Kundus und Kandahar als das letzte Rückzugsgebiet für die Taliban und die Getreuen bin Ladens. Zwar fehlte am Dienstag noch jede konkrete Spur von bin Laden. Es hieß aber, US-Militärs seien sich sicher, dass sich der saudische Geschäftsmann und Topterrorist in den riesigen Bunkern verschanzt habe.

US-Militärs warfen erneut "Steckbriefe" Osama bin Ladens aus Flugzeugen ab, die 25 Millionen Dollar Belohnung für seine Ergreifung versprechen. Zugleich werde die Bevölkerung davor gewarnt, bin Laden und anderen Al-Qaida-Terroristen Unterschlupf zu gewähren. "Osama ist ein Mann auf der Flucht, auf seinen Kopf steht ein Preis. Er hat keine Optionen mehr", sagte der stellvertretende US-Verteidigungsminister Paul Wolfowitz.

Auf dem Flughafen der südafghanischen Stadt Kandahar hätten sich etwa 200 Al-Qaida-Kämpfer verschanzt, berichtete CNN weiter. In der Stadt selbst herrsche nach den Konflikten rivalisierender Clanmilizen gespannte Ruhe. US-Elitesoldaten überwachten Ausfallstraßen, damit keine Taliban-Führer aus der Stadt entkommen. Unklar sei, ob Taliban-Führer Mullah Mohammed Omar noch in der Stadt sei.

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