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Politik: Afghanistan: Video: Bin Laden erfreut über Katastrophe in USA

Es ist ein 40 Minuten langes Videoband, erkennbar gefilmt von einem Amateur mit einer Handkamera und von nur mittelmässiger Qualität: Teilweise fehlt es an Schärfe, teilweise an Lautstärke. Doch US-Präsident George W.

Es ist ein 40 Minuten langes Videoband, erkennbar gefilmt von einem Amateur mit einer Handkamera und von nur mittelmässiger Qualität: Teilweise fehlt es an Schärfe, teilweise an Lautstärke. Doch US-Präsident George W. Bush, der das Band bereits mehrfach angesehen hat und es vermutlich frühestens am heutigen Mittwoch für die mit Spannung wartende amerikanische Öffentlichkeit freigeben könnte, sind die Szenen von höchster Wichtigkeit: Sie dokumentieren nach Bushs Worten nicht nur zweifelsfrei die bisher vor allem in arabischen Staaten immer wieder angezweifelte direkte Verbindung Osama bin Ladens zu den Terror-Anschlägen des 11. September, sondern auch dessen Gesinnung.

"Jene, die das Band sehen, werden begreifen, dass er nicht nur unglaublicher Mordtaten schuldig ist, sondern auch kein Gewissen und keine Seele hat. Er repräsentiert das Schlimmste, was unsere Zivilisation zu bieten hat", sagte Bush, noch sichtlich unter dem Eindruck der Präsentation. Die Videokassette war nach US-Geheimdienstangaben in einem verlassen Al-Qaida-Unterschlupf in Dschalalabad gefunden worden. Das Videoband trägt ein eingeblendetes Datum aus der zweiten Novemberwoche und läßt bin Laden ausführlich zu Wort kommen. Er rekapituliert dabei ausführlich - und meist lächelnd - die Geschehnisse des 11. September: Wie er schon am frühen Morgen des Tages das Radio einschaltete, um auf die Nachricht der ersten Flugzeugentführung zu warten. Wie er dann Vertrauten berichtet habe, dass noch mehr zu erwarten sei. Und dass er von den Ergebnissen der Terroraktionen positiv überrascht worden sei: Er habe "nur" erwartet, dass die beiden Türme des World Trade Center bis zu jener Stelle zusammenbrechen würden, an denen die Flugzeuge einschlugen. Auch enthält das Band die Offenbarung bin Ladens, dass er vor den Anschlägen genau berechnet habe, mit wie vielen "feindlichen Opfern" gerechnet werden dürfe. Dann lobt der Terror-Chef Allah für das ungewöhnlich gute Gelingen seiner Aktionen.

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