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Mitglieder der Unama tragen den Sarg eines getöteten UN-Mitarbeiters.

© dpa

Afghanistan: War Angriff auf UN-Büro zu verhindern?

Die Ausschreitungen im nordafghanischen Masar-i-Scharif, bei denen am vergangenen Freitag sieben UN-Mitarbeiter gewaltsam ums Leben gekommen waren, sind nun Gegenstand von Ermittlungen. Wer hätte das Unglück verhindern können?

Der grausame Tod von sieben UN-Mitarbeitern im nordafghanischen Masar-i-Scharif am Freitag zieht mehrere internationale Untersuchungen nach sich. Eine Demonstration gegen eine Koranverbrennung in den USA war dort eskaliert, der Mob stürmte das UN-Quartier. Bei den Untersuchungen geht es um den Schutz der Mitarbeiter der Unama-Mission und die interne Alarmkette wie auch um die Frage, ob Kräfte der internationalen Schutztruppe Isaf das Massaker hätten verhindern können, wenn sie früher zur Stelle gewesen wären. Die Truppe im Norden steht unter deutschem Befehl. Isaf-Soldaten kamen nach Bundeswehrangaben „im Nachgang“ der Unruhen, brachten 14 UN-Mitarbeiter ins zehn Kilometer entfernte Feldlager und bargen die Toten.

Das „Wall Street Journal“ berichtet von unterschiedlichen Darstellungen durch UN-Mitarbeiter und Militärs. „Die UN untersuchen den Fall auf höchster Führungsebene in Afghanistan“, sagte Sprecher Dan McNorton dem Tagesspiegel. Er wollte sich nicht weiter äußern, da die Untersuchung laufe. Nach Angaben von Isaf-Sprecher General Blotz untersucht auch Isaf mit Unama und afghanischer Polizei den „komplizierten Vorgang“. Noch sei etwa nicht geklärt, wer wann wen um Hilfe gebeten habe. Wenn die UN um Hilfe rufe, sei „dem nachzukommen“.

Nach Bundeswehrangaben gab es „nach jetzigem Kenntnisstand“ jedoch kein Hilfeersuchen an den deutschen Regionalkommandeur Nord – weder durch Unama noch durch den Provinzgouverneur, die afghanische Armee, die Polizei oder sonstige Sicherheitskräfte. Aufgrund welcher Informationen Isaf ausrückte, beantwortete zunächst niemand.

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