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Afghanistan: Wieder Anschlag auf Bundeswehr

Bei einem Anschlag auf die Bundeswehr im nordafghanischen Kundus sind in der Nacht drei deutsche Soldaten leicht verletzt worden. Erst gestern hatte es ein Bombenattentat auf ein Panzerfahrzeug der Bundeswehr gegeben.

Kabul - Wie das Verteidigungsministerium in Berlin mitteilte, ereignete sich der Vorfall auf einer Patrouille nahe Kundus, als die Fahrzeuge der Bundeswehr mit einer Panzerfaust russischen Typs beschossen wurden. Daraufhin sei es zu einem Schusswechsel gekommen, an der sich auch eine herbeigerufene Verstärkung beteiligt habe.

Nach Angaben des Einsatzführungskommandos in Potsdam war ein Aufklärungsfahrzeug vom Typ «Fennek» zusammen mit einem geschützten Fahrzeug vom Typ «Dingo» unterwegs, als der Angriff erfolgte. Dabei sei der «Fennek» beschädigt worden. Drei Soldaten hätten leichte Splitterverletzungen erlitten. Daraufhin sei eine zweite Gruppe zur Verstärkung herbeigerufen worden. Mit den Angreifern sei es zu einem Schusswechsel gekommen.

Dritter Angriff in wenigen Tagen

Es ist der dritte Angriff auf deutsche Soldaten innerhalb weniger Tage. Dennoch könne von einer Verschärfung der Sicherheitslage nicht gesprochen werden, betonte der Sprecher. Die Einschätzung bleibe aber nach wie vor aktuell, dass die Lage in Afghanistan «nicht ruhig und nicht stabil» sei.

Die Nato, die derzeit mit 9000 Isaf-Soldaten in Afghanistan steht, spricht von einer «komplizierten Sicherheitslage» im ganzen Land. Aufgrund der Anschläge seien die Einsatzregeln verschärft worden, sagte Nato-Generalsekretär de Hoop Scheffer, ohne Details zu nennen. Er betonte lediglich, diese erlaubten, «robust» auf die Störaktionen zu reagieren.

«Die Störer wollen die Nato testen», betonte der Generalsekretär. Doch werde die Allianz «nicht mit einem Arm auf dem Rücken» ihren Einsatz weiterführen, sondern ihre Einsatzregeln entsprechend anpassen. An dem Mandat für die Nato-geführten Isaf-Truppen solle sich aber nichts ändern.

Keine Zusammenlegung der Mandate

Ausdrücklich lehnte de Hoop Scheffer Forderungen ab, aufgrund einer veränderten Sicherheitslage in Afghanistan das Anti-Terror-Mandat «Enduring Freedom» mit dem Mandat für den friedenserhaltenden Isaf-Einsatz zu vereinen. «Ich bleibe gegen eine Zusammenlegung», betonte der Generalsekretär. Die Mandate von Isaf und der «Operation Enduring Freedom» seien «von der Art her nicht dasselbe» und sollten deshalb auch in der Öffentlichkeit nicht vermengt werden.

(tso/dpa/ddp)

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