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Afghanistan: Zivilisten bei Nato-Bombardement getötet

Bei einem Nato-Luftangriff in Südafghanistan sind nach Polizeiangaben nicht nur mindestens 17 radikal-islamische Rebellen, sondern auch mehrere Zivilisten getötet worden. Isaf-Truppen untersuchen den Vorfall.

Kabul - Der Polizeichef der Provinz Helmand, Gholum Nabi Mullahkhail, sagte, bei dem Angriff seien nach seinen Informationen "mehr als 16 Feinde Afghanistans und etwa 13 männliche Zivilisten, die von den Taliban auf dem Gelände festgehalten wurden, in Folge des Bombardements getötet worden". Fünf weitere Zivilisten, darunter auch Kinder und Frauen, seien in einem benachbarten Haus verletzt worden.

Ein Sprecher der Nato-geführten Internationalen Schutztruppe Isaf bestätigte den Luftangriff. Es gebe aber keine Bestätigung dafür, dass es zu zivilen Opfern gekommen sei. "Unsere Berichte zeigen, dass zwischen zehn und 15 Rebellen bei dem Angriff getötet wurden." Isaf-Truppen untersuchten den Vorfall. In Helmand sind vorwiegend britische Soldaten stationiert.

Die afghanische Regierung und die Vereinten Nationen haben die internationalen Truppen wiederholt dazu aufgefordert, zivile Opfer zu vermeiden. Die Isaf hat zu Jahresbeginn zugesagt, sich verstärkt darum zu bemühen. Im vergangenen Jahr kamen in Afghanistan mehr als 4000 Menschen gewaltsam ums Leben, so viele wie nie seit dem Sturz der Taliban Ende 2001. Unter den Opfern waren etwa 1000 Zivilisten. (tso/dpa)

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