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Afrika: Einigung über Nutzung von Nil-Wasser

Äthiopien, Uganda, Ruanda und Tansania haben sich auf eine gerechtere Verteilung des Wassers aus dem Nil geeinigt. Die vier Länder unterzeichneten am Freitag im ugandischen Entebbe ein entsprechendes Abkommen, Kenia kündigte seine baldige Unterschrift an.

Entebbe - Die Hauptnutznießer Ägypten und Sudan, die seit Jahren historische Ansprüche auf einen Großteil der Wassermengen anmelden und ein neues Abkommen strikt abgelehnt hatten, boykottierten die Zeremonie. Auch Burundi und die Demokratische Republik Kongo unterzeichneten den Vertrag zunächst nicht. Der äthiopische Wasserminister Asfaw Dingmo sagte jedoch, er glaube fest daran, dass der Vertrag eines Tages von allen Staaten aus dem Nil-Becken unterzeichnet werde.

Die neun Anrainerstaaten streiten seit gut zehn Jahren über eine gerechtere Aufteilung des Nil-Wassers, das bislang vor allem Ägypten und dem Sudan zusteht. 1929 wurden Ägypten in einem Vertrag mit der damaligen Kolonialmacht Großbritannien, der 30 Jahre später verlängert wurde, 55,5 Milliarden Kubikmeter Wasser zugesprochen. Dem Sudan stehen demnach 18,5 Milliarden Kubikmeter zu. Zusammen sind das 87 Prozent der gesamten Wassermenge. Ägypten kann zudem ein Veto gegen Bauprojekte am oberen Flusslauf einlegen.

Der Nil, neben dem Amazonas der längste Fluss der Erde, ist fast 6700 Kilometer lang. Die beiden Quellflüsse, der Weiße Nil aus dem Victoria-See am Dreiländereck von Uganda, Kenia und Tansania, und der Blaue Nil aus dem Tana-See in Äthiopien, fließen in der sudanesischen Hauptstadt Khartum zusammen und dann quer durch Ägypten. AFP

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