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Afrika: Tote bei Anschlägen in Somaliland

Bei einer Serie von Selbstmordanschlägen in der Hauptstadt von Somaliland, Hargeisa, sowie in der benachbarten Region Puntland sind mindestens 19 Menschen getötet worden.

Berlin -  Innerhalb von sieben Minuten explodierten in Somaliland, das sich 1991 von Somalia unabhängig erklärt hat, aber international nicht anerkannt wird, drei Autobomben. Sie explodierten auf dem Gelände des UN-Entwicklungsprogramms (UNDP) und beim Präsidentenpalast. Dort wurde ein Berater des Präsidenten Dahir Riyale Kahin getötet, er selbst blieb unverletzt. Zudem explodierte eine Autobombe nahe der äthiopischen Botschaft. In der halbautonomen Republik Puntland wurden nach offiziellen Behördenangaben sechs Geheimdienstmitarbeiter verletzt.

Obwohl Somalia seit 1991 keine funktionierende Regierung mehr hat, gelang es Somaliland, eine relative Stabilität zu schaffen. Doch seit Äthiopien Ende 2006 in Somalia einmarschiert ist, um die dortige Übergangsregierung zu stützen, stiegen die Spannungen auch in Somaliland und Puntland. Die äthiopischen Soldaten hatten gemeinsam mit den Truppen der Übergangsregierung die sogenannten islamischen Gerichtshöfe vertrieben, die 2006 zwischenzeitlich die Macht im Süden Somalias, einschließlich der Hauptstadt Mogadischu übernommen hatten.

In Kenias Hauptstadt Nairobi haben in dieser Woche Gespräche der ostafrikanischen Regierungen über die Krise in Somalia begonnen. Im kommenden Jahr läuft das Mandat der Übergangsregierung aus. Obwohl die äthiopische Regierung weiter keinen Abzugstermin für ihre Truppen nennt, hat er offenbar längst eingesetzt. Nach Informationen der „Somaliland Times“ befinden sich höchstens noch 2500 äthiopische Soldaten in Somalia. deh

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