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Politik: Aids-Sonderkonferenz: Minimaler Konsens zum Abschluss des Treffens

Die Teilnehmer der Aids-Sonderkonferenz der Vereinten Nationen haben sich nach langen Diskussionen auf einen Text für die gemeinsame Abschlusserklärung geeinigt. Es handle sich um ein "Kompromisspapier", sagte ein UN-Vertreter am Dienstag in New York.

Die Teilnehmer der Aids-Sonderkonferenz der Vereinten Nationen haben sich nach langen Diskussionen auf einen Text für die gemeinsame Abschlusserklärung geeinigt. Es handle sich um ein "Kompromisspapier", sagte ein UN-Vertreter am Dienstag in New York. In dem Text würden sämtliche umstrittenen Formulierungen und Passagen der ursprünglichen Fassung ausgelassen, so etwa das Thema Menschenrechte, Risikogruppen, Frauenrechte und kulturelle Hindernisse. Die Abschlusserklärung sollte noch am Mittwoch verabschiedet werden.

Nach Angaben von Diplomaten hatten mehrere moslemische Staaten die Erwähnung von Homosexuellen, Drogenabhängigen und Prostituierten in dem offiziellen Abschlussdokument abgelehnt. Zuvor war es bei der Konferenz zum offenen Streit über die Beteiligung von Homosexuellen-Vertretern an dem Treffen gekommen. Der ägyptische Diplomat Amr Raschdi erklärte, sein Land könne mit dem Dokument leben. Weniger zufrieden zeigte sich die UN-Menschenrechtskommissarin Mary Robinson. Sie kritisierte, in vielen Ländern würden bestimmte Gruppen, die unter Aids besonders zu leiden hätten, nicht anerkannt. Das betreffe besonders homosexuelle Männer. "Wenn diese Gruppen nicht anerkannt werden, kann die Zahl der Infizierten nur steigen", sagte Robinson. Mit der Erklärung verpflichten sich die 189 UN-Mitglieder, gemeinsam und unabhängig von kulturellen und religiösen Unterschieden gegen Aids vorzugehen. Bisher sind bereits 22 Millionen Menschen an Aids gestorben.

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