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Politik: Aktionäre wollen Verkauf von Chrysler

Verlustreiche Tochter macht Daimler Probleme

Berlin - Der Autokonzern Daimler- Chrysler hat sich trotz massiven Drucks seiner Aktionäre noch nicht zur Trennung von der verlustreichen US-Tochter Chrysler durchgerungen. Auf der Hauptversammlung am Mittwoch in Berlin bestätigte der Vorstandsvorsitzende Dieter Zetsche zwar erstmals Gespräche mit mehreren ernsthaften Interessenten, blieb aber bei der vagen Formulierung, dass man sich alle Optionen offenhalte.

Vertreter der rund 8000 anwesenden Aktionäre sowie Sprecher von Fondsgesellschaften kritisierten den Vorstand und forderten, Chrysler schnell zu verkaufen. Zetsche zeigte Verständnis für die Aktionäre, unterstrich aber, dass der Vorstand „weiterhin den größtmöglichen Handlungsspielraum“ brauche. Neben einem Komplettverkauf ist auch eine Lösung im Gespräch, bei der Daimler- Chrysler eine Minderheitsbeteiligung behielte. Parallel zu den Gesprächen wird mit Milliardenaufwand an einer Sanierung der US-Tochter gearbeitet, damit sie bis 2009 eine Umsatzrendite von mindestens 2,5 Prozent erreicht.

„Wir wollen die beste Lösung für die Chrysler Group und für Daimler-Chrysler. Mit dem Prozess bin ich bislang zufrieden. Alles läuft nach Plan.“ Unbestätigten Angaben zufolge verhandelt der Konzern mit den Beteiligungsgesellschaften Cerberus und Blackstone sowie mit dem kanadischen Unternehmen Magna, das als einer der wichtigsten Zulieferer für Chrysler zusammen mit dem Finanzinvestor Ripplewood ein Angebot abgegeben haben soll. Bei der Hauptversammlung im ICC verabschiedete sich der Aufsichtsvorsitzende Hilmar Kopper sichtlich bewegt in den Ruhestand. mot

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