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Politik: Al Masri sagt zu CIA-Affäre in Spanien aus

Madrid - Nun sitzt auch die spanische Justiz dem US-Geheimdienst CIA im Nacken. Der Nationale Gerichtshof in Madrid untersucht, ob die Amerikaner im Zuge ihrer geheimen fliegenden Gefangenentransporte, die mit vermeintlichen islamistischen Terrorverdächtigen oft auch über Spanien führten, Menschenrechtsverbrechen begangen haben.

Madrid - Nun sitzt auch die spanische Justiz dem US-Geheimdienst CIA im Nacken. Der Nationale Gerichtshof in Madrid untersucht, ob die Amerikaner im Zuge ihrer geheimen fliegenden Gefangenentransporte, die mit vermeintlichen islamistischen Terrorverdächtigen oft auch über Spanien führten, Menschenrechtsverbrechen begangen haben. Als wichtiger Zeuge schilderte nun gut dreieinhalb Stunden lang der Deutsch-Libanese Khaled al Masri dem Madrider Untersuchungsrichter Ismael Moreno, wie er Anfang 2004 durch die CIA entführt und später monatelang gefoltert worden war.

Al Masris Anwalt Manfred Gnjidic sagte dem Tagesspiegel, dass sein Mandant „volles Vertrauen in die Justiz“ habe. Er wolle mithelfen, alles aufzudecken. Auch die deutsche Justiz ermittelt wegen des Kidnappings und hatte jüngst Beamte „zum Informationsaustausch“ in Madrid. Al Masri, der die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt, war Anfang 2004 in Mazedonien gekidnappt und nach Afghanistan geflogen worden. Nach fünf Monaten Dauerverhör und stetigen Misshandlungen kam er nach Albanien und wurde dort Ende Mai 2004 freigelassen.

Nach einem Bericht des EU-Parlaments machten CIA-Flugzeuge während ihrer Geheimmissionen wenigstens 125 Mal auf spanischen Flughäfen Station – besonders oft auf den Urlaubsflughäfen Palma, Teneriffa, Valencia und Alicante. Auffällig häufig flogen die Maschinen nach Nordafrika, wo die CIA europäischen Diplomaten zufolge bis heute Foltergefängnisse unterhält, etwa in Marokko. ze

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