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Alkoholkonsum: Beckstein will Flatrate-Partys stoppen

Bayerns Innenminister Günther Beckstein will als Reaktion auf den Drogenbericht der Bundesregierung so genannte Flatrate-Partys gesetzlich verbieten.

Berlin - "Wenn All-Inclusive-Saufen angeboten wird und Gastronomen sogar mit einer Absturz-Garantie werben, haben wir Regelungsbedarf", sagte Beckstein den Dortmunder "Ruhr Nachrichten". "Betrinken zu kostengünstigen Preisen darf weder angeboten noch beworben werden." Bayern arbeite bereits an einer Regelung über das Gaststättenrecht, gleichzeitig suche der Freistaat die Abstimmung mit den Innenministern der CDU-geführten Länder. Die stellvertretende SPD-Vorsitzende Elke Ferner dagegen will über Verbote erst als letztes Mittel nachdenken. Sie sieht die Kommunen in der Pflicht, mehr zu kontrollieren, sagte sie der Zeitung.

Strengere Kontrollen forderte auch die Bundesarbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz. "Es gibt keine Gesetzeslücke sondern eine Vollzugslücke", sagte ihr Geschäftsführer, Gerd Engels, der "Berliner Zeitung". Er plädierte dafür, Kinowerbung für Nikotin und Alkohol nur noch vor Filmen zuzulassen, die erst ab mindestens 16 Jahren freigegeben sind. Die Alkohol- und Tabakindustrie forderte er auf, in ihrer Werbung nicht gezielt das Lebensgefühl Jugendlicher anzusprechen, wie das derzeit geschehe. Wenn dies freiwillig nicht geschehe, müssten gesetzliche Maßnahmen ergriffen werden.

Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Sabine Bätzing (SPD) hatte sich bei der Vorstellung des jährlichen Drogenberichts besorgt darüber geäußert, dass viele Jugendliche übermäßig Alkohol tränken. (tso/dpa)

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