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Politik: Alle Sorgen blieben darunter verborgen

Die USA warnen vor neuem Flugzeug-Terror – das deutsche Innenministerium dagegen müht sich, Urlaubern Ängste zu nehmen

Mitten in die Urlaubsreisezeit platzt eine Terrorwarnung der US-Regierung. Noch in diesem Sommer könne es weitere Flugzeug-Anschläge der Extremistengruppe Al Qaida geben, ähnlich denen vom 11. September 2001, warnte die US-Heimatschutzbehörde. Besonders gefährdete Regionen sind neben der Ostküste der USA auch Australien, Großbritannien und Italien. Die Hinweise stammen auch von einem festgenommenen Al-Qaida-Mitglied. Trotz der Warnung will die amerikanische Verkehrssicherheitsbehörde die Zahl der bewaffneten Flugbegleiter verringern.

Deutschland wird im jüngsten US-Bericht nicht explizit als Zielland von Terroristenplänen genannt, wie das Bundesinnenministerium bestätigte. Dass sich die Gefährdungslage offenbar weder für den Flugverkehr noch für Einrichtungen in Deutschland verschärft hat, zeigt auch die Erklärung einer Ministeriums-Sprecherin vom Mittwoch: Es gebe „keine konkreten Hinweise auf Anschläge in Deutschland“, die Sicherheitsbehörden seien „weiterhin sehr wachsam“. Neue Erkenntnisse gibt es hier zu Lande nicht. Denn diese offizielle Sprachregelung ist bis aufs Komma seit Monaten die gleiche.

Das Innenministerium ist erkennbar bemüht, den Bürgern mögliche Ängste vor dem Flug in die Ferien zu nehmen. Gerade die Kontrollen für den Flugverkehr wurden als Folge des 11. September in Deutschland deutlich verschärft. So fliegen so genannte Sky Marshalls in fast allen Maschinen mit. Die Kontrolle von Personen und Handgepäck wurde intensiviert. Seit dem Irak-Krieg werden zudem auch alle größeren Gepäckstücke an deutschen Flughäfen geröntgt. Die Sicherheitsmaßnahmen würden „ständig der aktuellen Sicherheitslage angepasst“, heißt es aus Otto Schilys Behörde. Konkreter wird es nicht, weil Sicherheitsfragen sensibel sind und man den Terroristen nicht jede Falle offenbaren will, in die sie vielleicht tappen könnten.

Markus Feldenkirchen

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