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Politik: Alle zehn Jahre wird es 0,2 Grad wärmer

UN-Klimaforscher sehen Sorgen bestätigt / Konferenz im Februar in Paris

Paris - Spitzenforscher aus aller Welt kommen am 1. Februar in Paris zum Zwischenstaatlichen Ausschuss für Klimaveränderungen der UN (IPCC) zusammen. In seinem Bericht von 2001 hatte der IPCC einen Temperaturanstieg zwischen 1,4 und 5,8 Grad Celsius von den 1990er Jahren bis 2100 vorhergesagt. Auch Simulationen im Labor bestätigten diese Prognose, sagt Hervé Le Treut, Forschungsdirektor von Frankreichs Nationalem Wissenschaftszentrum (CNRS). Hinzu kämen inzwischen aber noch andere, zuvor nicht berücksichtigte Faktoren wie das Abschmelzen der Polarkappen und des Schnees in den Alpen, welche die Erwärmung beschleunigten. Zudem setze der durchbrochene Dauerfrost in Sibirien Methangase aus dem Boden frei. „Das, was wir seit 1990 vorhergesehen haben, hat sich bestätigt: ein durchschnittlicher Anstieg von 0,2 Grad Celsius pro Jahrzehnt“, sagt der IPCC-Klimaforscher Jean Jouzel.

Der britische Wirtschaftswissenschaftler Nicolas Stern hatte in einem Bericht für die britische Regierung im November eine globale Rezession von „katastrophalem Ausmaß“ vorausgesagt. Die klimabedingten ökonomischen Schaden könnten sich nach Sterns Berechnungen auf mehr als 5,5 Billionen Euro belaufen.

Der scheidende UN-Generalsekretär Kofi Annan hatte während der Klimakonferenz in Nairobi einen eklatanten Mangel an Führungswillen der politischen Entscheidungsträger in dieser Frage beklagt. Die Regierungen müssten sofort handeln. Zwar stellte sich die Nairobi-Konferenz hinter die Beschlüsse des Kyoto-Protokolls zur Reduzierung der Treibhausgase. Konkrete Maßnahmen, wie Kyoto schneller und wirksamer umgesetzt werden könnte, wurden von der Konferenz jedoch vertagt.AFP

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