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Politik: Allensbacher Allerlei

Ein Institut gegen den Rest der Demoskopie: Landet die FDP eher bei 10,1 oder bei 7,5 Prozent – und die SPD bei 37 oder bei 40?

Von Gerd Appenzeller

Am Sonntag geht es um die Zusammensetzung des künftigen Bundestages, um den Kanzler. Auch. Für die bedeutendsten deutschen Meinungsforschungsinstitute geht noch um etwas anderes: um die Glaubwürdigkeit, um Aufträge. Kurz: um viel Geld. Noch nie vor einer Bundestagswahl wurde so deutlich wie diesmal, welche heißen Debatten auseinander driftende Wahlprognosen auslösen können. Vor allem bei der Einschätzung der Wahlaussichten von SPD und FDP haben sich zwei Lager gebildet. In der letzten Vorwahlumfrage vom 17. September sah Allensbach die Sozialdemokraten bei 37 Prozent auf Rang zwei . Einen so schlechten Wert hatte sonst kein Institut von Ruf mitzuteilen. Emnid (Umfrage vom 14.9.) gab der SPD 39 Prozent, Forsa (18.9.) 40 Prozent, genauso wie die Forschungsgruppe Wahlen, die bereits am 13. September abgeschlossen hatte. Infratest dimap kam am gleichen Tag auf 38,5 Prozent. Ähnlich bei der FDP: Die sieht Allensbach mit 10,1 Prozent so hoch wie niemand sonst. Emnid und Forsa geben den Liberalen acht, die Forschungsgruppe 7,5, Infratest 8,5 Prozent.

Als einziges Institut hatte Allensbach mit einer heute in der FAZ publizierten „Prognose“ noch einmal die Möglichkeit, nachzusteuern. Und siehe da: Nun führt auch da die SPD mit einem halben Prozent Vorsprung vor der CDU (SPD 37,5). Die FDP bringt nun nur noch 9,5 Prozent.

Im Klartext heißt das: Alleine Allensbach gibt einer schwarz-gelben Regierung die Mehrheit. Alle anderen Institute setzen auf eine Fortsetzung der rot-grünen Koalition, immer unter der Voraussetzung, dass die PDS weder über fünf Prozent kommt (die prognostiziert nur Emnid), noch drei Direktmandate erringt. Und klar ist auch: Ab 18 Uhr am Sonntag wird abgerechnet.

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