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Politik: Allianz stellt den Vorschlag einer internationalen Schiedskommission in Frage

Der Allianz-Konzern und andere europäische Großversicherer haben den Vorschlag einer internationalen Schiedskommission für die Entschädigung von Holocaust-Opfern in Frage gestellt. Der frühere US-Außenminister Eagleburger hatte als Vorsitzender der nach ihm benannten Kommission den heutigen Wert einer Lebensversicherungspolice aus der Vorkriegszeit auf das Zehnfache ihres damaligen Wertes festgelegt.

Der Allianz-Konzern und andere europäische Großversicherer haben den Vorschlag einer internationalen Schiedskommission für die Entschädigung von Holocaust-Opfern in Frage gestellt. Der frühere US-Außenminister Eagleburger hatte als Vorsitzender der nach ihm benannten Kommission den heutigen Wert einer Lebensversicherungspolice aus der Vorkriegszeit auf das Zehnfache ihres damaligen Wertes festgelegt. Die Frist für Einsprüche gegen diese Entscheidung lief am Donnerstag ab. Die ersten Auszahlungen der in den Wirren des Zweiten Weltkriegs einbehaltenen Versicherungssummen sollten ab Ende Oktober erfolgen. Der Sprecher der Allianz, Tewes, betonte gegenüber dem Tagesspiegel, die Versicherungen wollten keinesfalls das Entschädigungsverfahren oder die Kommission generell in Frage stellen. Eagleburgers Vorschlag, bei der Begleichung deutscher Policen die Zinsen langfristiger Staatsanleihen zu Grunde zu legen, überzeuge die Versicherungen nicht. Sinnvoller sei es, eine Art Lebenshaltungsindex als Maßstab zu nutzen.

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