Der hessische Landtagsabgeordnete Jochen Paulus ist aus der FDP ausgetreten und zur neugegründeten Anti-Euro-Partei Alternative für Deutschland (AfD) gewechselt. Dies bestätigte eine AfD-Sprecherin am Sonntag auf AFP-Anfrage. Paulus will demnach sein Landtagsmandat behalten und künftig als fraktionsloser Abgeordneter dem Wiesbadener Landtag angehören. Damit wäre Paulus das erste AfD-Mitglied mit einem Landtagsmandat.
Hessens FDP-Chef Jörg-Uwe Hahn reagierte mit Unverständnis auf den Schritt von Paulus. „Obwohl er sich mit ärztlichen Attesten seit Monaten all seiner Mandatspflichten entzogen hat, verfügt er offensichtlich doch über ausreichend Vitalität, sich politisch zu engagieren“, kritisierte Hahn in einer in Wiesbaden veröffentlichten Mitteilung. Die AfD sei „hauptsächlich ein Sammelbecken älterer Professoren und enttäuschter ehemaliger Mitglieder anderer Parteien, die den Menschen nun vormachen wollen, sie wüssten, wie man das Thema Währung in Europa zu behandeln hat“.
„Mehr hat diese Partei nicht zu bieten.“ Der hessische FDP-Fraktionschef Wolfgang Greilich forderte Paulus auf, sein Landtagsmandat zurückzugeben. „Wer nicht leistet, wofür er gewählt ist, darf auch nicht dem Steuerzahler auf der Tasche liegen“, erklärte Greilich. Paulus habe „seit Monaten, nämlich seitdem ihm klar wurde, dass die FDP ihn nicht wieder nominieren würde, seine Verpflichtungen aus dem Mandat nicht wahrgenommen“. (AFP)

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