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Bis hierher und nicht weiter: Sozialministerin Andrea Nahles will eine neue Mindesthöhe fürs Rentenniveau festlegen - und erwartet höhere Beiträge.

© Kay Nietfeld/dpa

Alterssicherung: Nahles kündigt steigende Rentenbeiträge an

"Es wird mehr kosten": Sozialministerin Andrea Nahles hat angekündigt, dass Arbeitnehmer und Arbeitsgeber künftig mehr als 22 Prozent des Bruttolohns zahlen müssen, um das Rentenniveau zu stabilisieren.

Sozialministerin Andrea Nahles (SPD) rechnet langfristig mit deutlich höheren Rentenbeiträgen als bisher. "Wenn wir uns darauf verständigen, dass das Rentenniveau stabilisiert werden wird, dann müssen wir auch ehrlich sein: Es wird mehr kosten", sagte sie am Dienstagabend in der ARD. "Es wird dann auch ausgewiesen werden von mir, dass eben die Beiträge nicht auf den 22 Prozent stehen bleiben, die wir jetzt im Gesetz festgeschrieben haben."

22 Prozent sind bislang als Höchstgrenze bis zum Jahr 2030 angesetzt. Derzeit beträgt der Beitragssatz 18,7 Prozent des Bruttolohns. Davon zahlen Arbeitnehmer und Arbeitgeber je die Hälfte. Nahles will im November ein Rentenkonzept mit einer konkreten Mindesthöhe für das Absicherungsniveau der Rente vorlegen. Das Rentenniveau bezeichnet die Rente nach 45 Beitragsjahren im Verhältnis zum Durchschnittslohn. Ohne Reformen dürfte es bis 2045 von derzeit 47,8 auf 41,6 Prozent abnehmen.

In der ARD plädierte die SPD-Politikerin für eine Haltelinie beim Rentenniveau. "Und die müssen wir jetzt festlegen", sagte Nahles - mit entsprechenden Folgen für die Beitragshöhe. Gesetzlich festgelegt ist bereits, dass das Rentenniveau bis 2030 nicht unter 43 Prozent sinken soll.

Nahles berät derzeit mit Verbänden und Interessenorganisationen über die Sicherung der Rente. Am Dienstag fand in Berlin das zweite Treffen statt.

Rentenbeiträge sollen also bei gleichbleibenden Reallöhnen steigen. Zusätzlich müssen die Krankenversicherungsbeiträge ebenfalls erhöht werden, die Mieten steigen auch weiter und die private Altersvorsorge wirft keine Erträge mehr ab.

schreibt NutzerIn Filip

Nahles stellt Ausweitung der Mütterrente infrage

Die Ministerin zeigte sich skeptisch gegenüber der Forderung von CSU-Chef Horst Seehofer, die Mütterrente für vor 1992 geborene Kinder nochmals auszuweiten. Die Kosten lägen laut Nahles bei 6,6 Milliarden Euro jährlich. "Das müsste dann über Steuern aufgebracht werden", sagte Nahles. "Das ist ein Riesenbatzen." Es gebe dringendere Aufgaben wie etwa die Reform der Erwerbsminderungsrente. Daher "weiß ich noch nicht, ob das am Ende in einem Gesamtkonzept vorkommt". Darüber werde am Donnerstag auch im Koalitionsausschuss beraten.

Union und SPD haben die Mütterrente in dieser Wahlperiode bereits erhöht. Für vor 1992 geborene Kinder bekommen Mütter nun zwei statt bisher ein Beitragsjahr in der Rentenversicherung gutgeschrieben. Die jährlichen Kosten von über sechs Milliarden Euro werden nicht aus Steuern, sondern von der Rentenversicherung und damit den Beitragszahlern aufgebracht. (dpa, rtr)

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