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Israelische Rettungskräfte nach einem Angriff in Elad.

© REUTERS/Ammar Awad

Update

Drei Menschen getötet: Palästinensische Tatverdächtige nach Anschlag in Israel gefasst

Die Männer wurden in der Nähe der Ortschaft Elad festgenommen. Bei einer Terrorwelle in Israel wurden seit Ende März 14 Menschen getötet.

Drei Tage nach einem tödlichen Anschlag haben israelische Sicherheitskräfte am Sonntag zwei palästinensische Tatverdächtige gefasst. Die Männer im Alter von 19 und 20 Jahren seien in der Nähe der Ortschaft Elad festgenommen worden, teilte die Polizei mit.

Dort waren bei dem Anschlag am Donnerstagabend drei Männer getötet und vier weitere verletzt worden. Polizei und Armee hatten die Palästinenser aus dem nördlichen Westjordanland seitdem intensiv gesucht.

Laut dem MDA-Sanitäter Alon Riskan, der als einer der ersten am Tatort war, handelte es sich bei den drei Toten um Männer um die 40 Jahre. Die ebenfalls männlichen Schwerverletzten sind laut dem MDA im Alter zwischen 35 und 60 Jahren. Ein Großteil der 50.000 Einwohner der am östlichen Rand von Tel Aviv gelegenen Stadt Elad sind ultra-orthodoxe Juden.

Israels Außenminister Yair Lapid verurteilte den "mörderischen Angriff in Elad". Die Freude über den Unabhängigkeitstag sei binnen kurzer Zeit zerstört worden.

Mit dem neuen Anschlag wurden bei einer Terrorwelle in Israel seit Ende März 17 Menschen getötet. Bei zwei der Anschlägen waren die Täter israelische Araber, Unterstützer der Terrororganisation Islamischer Staat (IS). Zwei weitere Anschläge wurden von Palästinensern aus dem Westjordanland verübt.

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Der militärische Arm der im Gazastreifen herrschenden Palästinenserorganisation Hamas hatte sich am Montag zudem zu einem Anschlag bekannt, bei dem Freitag ein israelischer Wachmann am Eingang einer Siedlung im Westjordanland getötet worden war. Die Hamas hatte dabei auch weitere Anschläge angekündigt. Nach Angaben der Terrororganisation handelte es sich um eine Reaktion auf Israels Vorgehen auf dem Tempelberg in Jerusalems Altstadt.

Sie warnte vor „Konsequenzen“, sollten Israelis am Donnerstag wieder den Tempelberg besuchen. Die Polizei erlaubte es am israelischen Unabhängigkeitstag jüdischen Israelis, die heilige Stätte zu besuchen. Dabei kam es erneut zu Konfrontationen zwischen Palästinensern und israelischen Sicherheitskräften.

Der Tempelberg (Al-Haram al-Scharif) mit dem Felsendom und der Al-Aksa-Moschee ist die drittheiligste Stätte im Islam. Sie ist aber auch Juden heilig, weil dort früher zwei jüdische Tempel standen. Der Tempelberg steht unter muslimischer Verwaltung, während Israel für die Sicherheit zuständig ist. Laut einer Vereinbarung mit den muslimischen Behörden dürfen Juden die Anlage besuchen, dort aber nicht beten. Dagegen gibt es jedoch immer wieder Verstöße. Die Palästinenser werfen Israel vor, es wolle seine Kontrolle der heiligen Stätte ausweiten. Israel hat jedoch betont, man sei dem Status quo verpflichtet. (dpa, AFP)

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